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Die Andalusier schlafen und die Konkurrenz macht das Geld

Bereich: Allgemein / Olivenöl   (6.12.12)

Die Krise im andalusischen Olivenöl-Sektor ist hausgemacht und überflüssig, aber auch ein Indiz für ein schlechtes Management mit dem goldenen Öl.
Man muss schon weit reisen, um auch nur im Ansatz ein Olivenöl von der Qualität zu finden, wie es in Andalusien produziert wird. Das Problem ist, dass die Andalusier es verschlafen haben, den weltweiten Olivenöl-Markt zu erobern und anstatt seine eigenen Labels auf den internationalen Märkten zu etablieren, hat man den Italienern den Vorzug gelassen und beliefert diese inzwischen, damit die Italiener unter ihren eigenen Labels mit dem beigemischten andalusischem Gold, den großen Reibach machen können.
Wie die Rabo-Bank in einer aktuellen Studie am Beispiel USA veröffentlicht, hatte der US-Markt im Jahre 2010 ein Volumen von 1,11 Billionen US$. 99% des Öls werden importiert und davon hält Italien 51% Marktanteil, Marokko 9%, Tunesien 8% und der weltweit größte Olivenöl-Produzent Spanien 23%.
Allerdings startet die Rabo-Bank auch einen Angriff auf das spanische Olivenöl und da der größte Teil der spanischen Produktion aus Andalusien kommt, einen Angriff auf das andalusische Olivenöl. In dem Bericht heißt es, dass spanisches Olivenöl als billig und von schlechterer Qualität wahrgenommen wird und daher die Exportaussichten für Olivenöl als sehr anfällig eingestuft werden.
Hintergrund ist wohl der, dass man in Kalifornien inzwischen ebenfalls die Produktion von Olivenöl entdeckt hat und man in den nächsten Jahren jährlich 2,5% des US-Marktes mit einem eigenen Extra Virgin erobern will. Mit neuester Technologie will man beim Anbau und der Produktion ein noch besseres und natürlich noch gesünderes ungemischtes "Original US Extra Virgin" herstellen.
Als weitere Großkonkurrenten auf dem wachsenden US-Markt sehen die Analysten der Rabo-Bank für die Europäer Australien und Chile. Gerade die Australier sollen wohl inzwischen neue Standards in der Olivenöl-Qualität setzen.
Ergo: In Andalusien werden immer mal wieder Olivenöl-Panscher festgenommen und ja, die Andalusier sitzen auf großen subventionierten Olivenöl-Seen, aber die Wahrheit ist, dass es hier einfach nur an einem guten Management fehlt, welches das großartige andalusische Olivenöl in die Welt trägt. Im Übrigen haben die kleinen Skandale ja nichts mit dem großen Olivenöl-Skandal in Italien aus dem Dezember 2011 gemein.
Bertolli ist ein Produkt der Unilever – Gruppe und ganz offensichtlich schafft es die Gruppe mit ihren Werbespots den Flair von italienischem Landleben zu produzieren und man fragt sich, warum die Andalusier so etwas nicht hinbekommen? Noch immer ist Spanien des Deutschen liebstes Urlaubsland, aber weder das Öl noch der leckere Schinken haben in Deutschland die Supermärkte mit ihren Qualitätsprodukten wirklich erobert.
Link: http://www.andaluz.tv/nachrichten/nachricht-andalusien.php?idNot=10267&url=andalusisches-olivenoel-unter-beschuss


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