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Ob mit oder ohne Schuss - das ideale Getränk in der kalten Jahreszeit.
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Glossar / Lexikon

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Bild Haferpflaume

Haferpflaume

Haferpflaume, auch ´Krete´ / ´Kricke´ oder Kriechenplfaume genannt.
Bei der Krete, auch Haferpflaume genannt, handelt es sich um die sogenannte „Urpflaume“.
Diese wird oft als Mutter vieler Pflaumensorten bezeichnet.
Ihr Wuchscharakter ähnelt der Wildpflaume, sie kann aber z.B. auch als Halb- oder Hochstamm erzogen werden.
Frucht: Kleine runde Frucht, dunkellila mit feinem milchigen Schalenbelag.
Kleiner, bis zur Reife festsitzender Stiel. Fruchtfleisch mit gelblich-grüner Farbe, sehr saftig, kleiner festsitzender Stein.
Der Geschmack ist bei Vollreife intensiv, mit einer typischen Fruchtwürze und ausreichendem Zuckergehalt. Die Krete ist sehr robust im Wuchs und in der Frucht.
Verwertet kann diese tolle Obstart zu leckeren Muus-, Gelee-, Saftgerichten, aber auch zu hervorragenden Bränden.
Reifezeit: Mitte Oktober.
Eintrag erstellt am: 26/7/13, Letzte Änderung: 26/7/13


Anfangsbuchstabe: A | B | C | F | H | I | M | Ö | R | S | T | V | W | Z |
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Abies alba (Fichte)

Ursprung: pflanzlich
Zweck: Wirkstoff
Durchblutungsfördernd; wird als Pflanzenextrackt oder als ätherisches Öl eingesetzt.
Bewertung: 1
Letzte Änderung: 18/9/12
Bild Abietic Acid (Abietinsäure)

Abietic Acid (Abietinsäure)

Ursprung: pflanzlich
Zweck: Stabilisator, Filmbildner

Bewertung: 1
Letzte Änderung: 26/11/04

Abietyl Alcohol

Ursprung: pflanzlich
Zweck: Lösungsmittel

Bewertung: 2
Eintrag erstellt am: 26/11/04,

Absinth


Das Wort Absinth stammt von dem lateinischen Wort "absinthium", die Bezeichnung für Wermut. Meistens wird mit diesem Namen ein grünliches, alkoholisches Getränk bezeichnet, das etwas bitter schmeckt.
Es gibt aber auch eine weiße Sorte von Absinth.
Absinth hat als Hauptbestandteil etwa 55% Vol. Alkohol. Dazu kommen Wermut und Anis sowie Bestandteile des Genipkrautes.
Der charakteristische Bestandteil ist das Absinthöl - ein ätherisches Öl, das im Absinth in alkoholischer Lösung enthalten ist. Ihm verdankt der Absinth den eigenartigen Geschmack und Geruch.
Mit dem Inkrafttreten des Absinthgesetzes vom 27.04.1923, den als Absinth bezeichneten Trinkbranntwein sowie ähnliche Erzeugnisse oder die zur Herstellung derartiger Getränke dienenden Grundstoffe herzustellen, aus dem Ausland einzuführen, zum Verkauf vorrätig zu halten, zu verkaufen oder sonst wie in den Verkehr zu bringen. Auch die Erstellung einer Rezeptur war verboten. Das Absinthgesetz wurde Ende 1981 aufgehoben. Dadurch hat sich die Rechtslage kaum geändert.
Die Aromenverordnung verbot dann die Verwendung von Wermutöl und Thujon, dem giftigen Wirkstoff des Wermutöls.
Die Rechtslage war wieder die alte. Die heute gültige Aromenverordnung vom 29.01.1998 hält das Verwendungsverbot für Thujon aufrecht, ausgenommen sind thujonhaltige Pflanzen und Pflanzenteile wie Wermutkraut (Herba Absinthii) und Beifuss (Herba Arthemisiae). Als Höchstmenge in fertigen Trinkbranntweinen mit einem Alkoholgehalt unter 25% Vol. max. 5 Milligramm Thujon/je Kg - und bei denjenigen von 25% Vol. und mehr sind max. 10 Milligramm Thujon/je kg Getränk vorgeschrieben.
Eintrag erstellt am: 20/6/13, Letzte Änderung: 23/6/13

Acacia (Gummi arabicum)

Ursprung: pflanzlich
Zweck: Gelbildner
Pflanzensaft der nach dem Trocknen vermahlen wird
Bewertung: 1
Eintrag erstellt am: 26/11/04,

Acacia catechu (Catechu)

Ursprung: pflanzlich
Zweck: Haarfärbemittel
Der Catechubaum (indische Gerbakazie) liefert ein hellbraunes Pulver zum Haarfärben
Bewertung: 1
Eintrag erstellt am: 26/11/04,

Aceite


Aceite ist das spanische Wort für Öl, sowohl im Sinne von Speiseölen wie auch von technischen Ölen.
Ähnlich wie im Deutschen wird der Sinn erst durch den Zusammenhang mit anderen Worten wie z.B. Aceite óleo für Olivenöl eindeutig.
Eintrag erstellt am: 10/10/12, Letzte Änderung: 10/10/12

Acer saccharinum (Zuckerahorn)

Ursprung: pflanzlich
Zweck: Wirkstoff

Bewertung: 1
Eintrag erstellt am: 26/11/04,

Acetamide MEA

Ursprung: chemisch
Zweck: Hautpflegemittel, Lösungsmittel
Feuchtigkeitsspendender Stoff
Bewertung: 3
Eintrag erstellt am: 26/11/04,

Acetanilid

Ursprung: chemisch
Zweck: Zusatzstoff
Wird z.B. eingesetzt, um Präparate, auch Richstoffe, zu stabilisieren; toxikologisch bedenklich
Bewertung: 4 toxikologisch bedenklich
Eintrag erstellt am: 26/11/04,

Acetic Acid (Essigsäure)

Ursprung: pflanzlich
Zweck: Puffersubstanz

Bewertung: 1
Eintrag erstellt am: 26/11/04, Letzte Änderung: 26/11/04

Acetone (Aceton)

Ursprung: chemisch
Zweck: Lösungsmittel
Wirkt unverdünnt stark entfettend
Bewertung: 3
Eintrag erstellt am: 26/11/04,

Acetum (Essig)

Ursprung: pflanzlich
Zweck: Antistatikum

Bewertung: 1
Eintrag erstellt am: 26/11/04,

Acetylated Lanolin (Lanolin)

Ursprung: tierisch
Zweck: Antistatikum, Hautpflegemittel, Emulgator

Bewertung: 1
Letzte Änderung: 16/2/05

Achillea millefolium (Schafgarbe)

Ursprung: pflanzlich
Zweck: Wirkstoff
Schafgarbe wirkt entspannend und beruhigend bei strapazierter Haut. Ausserdem antibakteriell, entzündungshemmend und harmonisierend.
Besonders geeignet für empfindliche Haut;
Nachteil: Die Schafgarbe ist ein Naturstoff, auf den nicht wenige Menschen allergisch reagieren.
Bewertung: 1
Eintrag erstellt am: 16/2/05, Letzte Änderung: 16/2/05

Ackerschachtelhalm

Ursprung: pflanzlich
Vielen ist er unter dem Namen Zinnkraut besser bekannt.

  • Die Heilpflanze ist reich an Kieselsäure und verleiht der Haut neue Elastizität
  • Der Ackerschachtelhalm hat zudem eine desinfizierende, heilende Wirkung und eignet sich deshalb zur Behandlung von entzündlichen Pickeln
  • Bei großflächigen Hautproblemen, bei Ekzemen und eitrigen Wunden haben sich Bäder oder Umschläge mit Zimtkraut bewährt.

Eintrag erstellt am: 26/11/04, Letzte Änderung: 1/7/13

Allasch


Unter Allasch wird ein unter Verwendung von Kümmeldestillat hergestellter Kümmellikör (s.d.) verstanden, der sich durch hohen Alkoholgehalt, ein starkes reines Kümmelaroma und einen reichlichen Zuckerzusatz auszeichnet. Die Verwendung ätherischer Ölen ist dabei untersagt.

Der Name stammt von dem Ursprungsort Allaz ab, unweit von Riga gelegen. Der Kümmel gedeiht hier auf den livländischen Feldern in jährlich sich wiederholender Gleichmäßigkeit. Der Allasch, der hier erzeugt wird, enthält nichts Zugekauftes. Vom vergorenen Korn und der eingemaischten Kartoffel bis zum Aroma spendenden Kümmel ist alles eigene Produktion. Der livländische Allasch hat 45% Vol. Er wird aus 12 kg Kümmelsamen je 100 Liter Likör gebrannt. Das Destillat wird über gebrannte Magnesia kristallklar filtriert und mit 30 kg Zucker je 100 Liter Fertigerzeugnis gesüßt.

Durch die gleich bleibende Güte des Erzeugnisses gelangte der Likör zuerst nach Deutschland, später nach Russland und Amerika. Nach Gründung der Volksrepublik Lettland wurde das ehemals deutsche Gut, das den Kümmel anbaute und der Destillation des Likörs zum Ruhm verhalf, enteignet. Die ehemaligen Besitzer verlegten die Fabrikation nach Mecklenburg und nach dem 2. Weltkrieg nach Amsterdam und Hamburg.

Der Mindestalkoholgehalt beträgt nach EG-Recht für Kümmel oder Spirituose mit Kümmel allgemein 30% Vol.
Eintrag erstellt am: 1/8/13,

Arcolein


Eine stark zu Tränen reizende giftige Flüssigkeit, chemisch ein ungesättigter Aldehyd mit drei Kohlenstofftatomen (Propenal). Acrolein entsteht unter Abspaltung von zwei Molekülen Wasser aus Glycerin, etwa bei der Überhitzung von Fett.

In Spirituosen, wie z. B. Obstbränden und manchen Sortenalkoholen, kommt es als sehr lästige Begleitsubstanz hauptsächlich infolge bakteriell verursachter Fehlgärungen vor, obwohl neuere Forschungsarbeiten zeigen, dass bereits der Rohstoff kontaminiert sein kann.

Da Acrolein nur sehr schwer aus den Destillaten entfernt werden kann, sollte seine Entstehung vorbeugend durch eine infektionsfreie Gärung vermieden werden. Beim Brennen verursacht das Acrolein tränengasähnliche Beschwerden und bei einer starkenInfektion ist eine Weiterarbeit in der Brennerei nicht mehr möglich und ein sofortiger Abbruch des Destillationsvorganges ist zu empfehlen.
Eintrag erstellt am: 1/8/13,

Azofarbstoff Allurarot AC (E102)

Ursprung: chemisch
Zweck: Farbstoffe
Allurarot AC ist ein künstlicher, roter Azofarbstoff mit der E-Nummer E129. In Einzelfällen kann Allurarot AC Allergien auslösen.

E129 kann für Lebensmittel verwendet werden, für die auch E102 zum Einsatz kommt. Außerdem kann es in Luncheon Meat, Breakfast Sausages mit mindestens 6% Getreideanteil und Hackfleisch mit mindestens 4% pflanzlichem bzw. Getreideanteil enthalten sein.
Eintrag erstellt am: 26/11/04,

Azofarbstoff Amaranth (E123)

Ursprung: chemisch
Zweck: Farbstoffe
Amaranth ist ein künstlicher, roter Azofarbstoff mit der E-Nummer E123. Er ist nur für Aperitifweine, Spirituosen und Fischrogen zugelassen. In Tierversuchen wurden Kalkablagerungen in den Nieren und eine erhöhte Infektanfälligkeit festgestellt.

Amaranth ist in den USA verboten, da es unter Krebsverdacht stand. Vom Verzehr wird abgeraten. In Einzelfällen kann E123 Allergien auslösen, vor allem bei Unverträglichkeit von Acetylsalicylsäure.
Eintrag erstellt am: 26/11/04,

Azofarbstoff Azorubin, Carmoisin (E122

Ursprung: chemisch
Zweck: Farbstoffe
Azorubin oder Carmoisin ist ein künstlicher, roter Azofarbstoff mit der E-Nummer E122. Er gilt als gesundheitlich unbedenklich. In Einzelfällen kann E122 Allergien auslösen, vor allem bei Unverträglichkeit von Acetylsalicylsäure.

E122 (Tartrazin) wird vor allem in Süßwaren verwendet, aber auch in Lebensmitteln, in denen E102 zum Einsatz kommt.
Eintrag erstellt am: 26/11/04,

Azofarbstoff Braun FK (E154)

Ursprung: chemisch
Zweck: Farbstoffe
Braun FK ist eine künstliche, braune Mischung unterschiedlicher Azofarbstoffe mit der E-Nummer E154.
Es ist nur für Kippers (geräucherte Heringe aus England und Norwegen) zugelassen.
Braun FK gilt als gesundheitlich unbedenklich.
In Einzelfällen können Allergien ausgelöst werden.
Eintrag erstellt am: 26/11/04,

Azofarbstoff Braun HT (E155)

Ursprung: chemisch
Zweck: Farbstoffe
Braun HT ist ein künstlicher, rotbrauner Azofarbstoff mit der E-Nummer E155.
Er gilt als gesundheitlich unbedenklich.
In Einzelfällen können Allergien ausgelöst werden.

E155 kann z.B. in Süßwaren aus Großbritannien enthalten sein.
In Deutschland ist der Azofarbstoff noch verboten, soll aber für Lebensmittel, in denen E102 (Tartrazin) verwendet wird, zugelassen werden.
Eintrag erstellt am: 26/11/04,

Azofarbstoff Brillantschwarz BN, Schwarz PN (E151)

Ursprung: chemisch
Zweck: Farbstoffe
Brillantschwarz BN bzw. Schwarz PN ist ein künstlicher, schwarzer Azofarbstoff mit der E-Nummer E151. Er gilt als gesundheitlich unbedenklich. In Einzelfällen kann E151 Allergien auslösen. Außerdem kann der Farbstoff eine negative Wirkung auf den Darm haben.

Brillantschwarz kann z.B. in deutschem Kaviar (falscher Kaviar), dunklen Saucen und Lakritzwaren enthalten sein.
Eintrag erstellt am: 26/11/04,

Azofarbstoff Litholrubin BK (E180)

Ursprung: chemisch
Zweck: Farbstoffe
Litholrubin ist ein künstlicher, roter Azofarbstoff mit der E-Nummer E180. Er ist nur für essbare Käserinde zugelassen.
Vom häufigen Verzehr wird abgeraten. E180 kann in Einzelfällen Allergien auslösen.
Eintrag erstellt am: 26/11/04,

Azofarbstoff Ponceau 4R, Cochenillerot A (E124a)

Ursprung: chemisch
Zweck: Farbstoffe
Ponceau 4R oder Cochenillerot A ist ein künstlicher, roter Azofarbstoff mit der E-Nummer E124a. Er gilt als gesundheitlich unbedenklich. E124a kann in Einzelfällen Allergien auslösen, vor allem bei Unverträglichkeit von Acetylsalicylsäure.

E124a ersetzt häufig natürliches Cochenillerot (E120), da die Gewinnung von E120 aus getrockneten Scharlachschildläusen sehr teuer ist.
Eintrag erstellt am: 26/11/04,

Azofarbstoff Rot 2G (E128)

Ursprung: chemisch
Zweck: Farbstoffe
Rot 2G ist ein künstlicher, roter Azofarbstoff mit der E-Nummer E128. Er ist nur für Frühstückswurst mit Getreide oder Hackfleisch mit pflanzlichem Anteil zugelassen. E128 gilt als gesundheitlich unbedenklich.
Eintrag erstellt am: 26/11/04,

Azofarbstoff Sunsetgelb FCF, Gelborange S (E110)

Ursprung: chemisch
Zweck: Farbstoffe
Sunsetgelb FCF bzw. Gelborange S ist ein künstlicher, oranger Azofarbstoff mit der E-Nummer E110. Es führte bei Tierversuchen bei hohen Dosen zu Nierentumoren.

Gelborange S gilt als gesundheitlich unbedenklich. In Einzelfällen kann es allergieauslösend wirken, vor allem bei Unverträglichkeit von Acetylsalicylsäure.

E110 wird in Lebensmitteln wie E102 (Tartrazin) und E104 (Chinolingelb) verwendet.
Eintrag erstellt am: 26/11/04,

Azofarbstoff Tartrazin, E102

Ursprung: chemisch
Zweck: Farbstoffe
Tartrazin ist ein künstlicher, gelber Azofarbstoff mit der E-Nummer E102. Tartrazin wirkt allergieauslösend bei Personen, die auf Aspirin (Acetylsalicylsäure) allergisch reagieren oder Allergiker sind. Es können Nebenwirkungen wie Hautausschlag, heuschnupfenähnliche Symptome, Heufieber, Atembeschwerden und Sehstörungen auftreten.

Tartrazin kann in folgenden Erzeugnissen enthalten sein: Obstkonserven, Desserts, Vanille-Puddingpulver, Kunstspeiseeis, alkoholfreien aromatisierten Getränken, Kuchenmischungen, Likören, aromatisiertem Schmelzkäse, Lachsersatz, essbaren Wursthüllen und Käserinden, Salatsaucen, Senf, Snacks, Knabbererzeugnissen, Nahrungsergänzungsmitteln u.a.

In vielen Ländern ist Tartrazin verboten oder die Verwendung stark eingeschränkt. Durch EU-Angleichung wurde das Verbot in Deutschland wieder aufgehoben. Tartrazin wird auch zum Färben von Medikamenten eingesetzt.
Eintrag erstellt am: 26/11/04,

Azofarbstoffe

Ursprung: chemisch
Zweck: Farbstoffe
In den USA sind die sogenannten Azofarbstoffe (Monoazo und Biazo), das sind synthetische Teerfaserstoffe mit Aminogruppen, größtenteils nicht zugelassen. In der EU rangieren viele in der Kategorie 4 (nur für kurzfristigen Hautkontakt)

Azofarbstoffe bilden die größte und wichtigste Gruppe der zugelassenen Lebensmittelfarbstoffe. Sie werden chemisch-synthetisch hergestellt, früher auf Basis von Steinkohleteer, heute von Erdöl. Ihr Name leitet sich aus einer bestimmten Bindung zweier Stickstoff-Atome (Azogruppe) ab, welche für diese Farbstoffe charakteristisch ist. Azofarbstoffe sind farbstabil und lichtecht, sie lassen sich vielfältig mischen. Gewünschte Farbnuancen können sehr genau eingestellt werden.

Mit den Azofarbstoffen begann Ende des 19. Jahrhunderts der Aufstieg der deutschen Farben- und Chemieindustrie von kleinen Hinterhofbetrieben zu weltumspannenden Unternehmen. Sie färbten vor allem Textilien und lösten dort die traditionellen Pflanzenfarben ab. „Nebenbei“ wurden die Azofarbstoffe auch bei Lebensmitteln verwendet.

Erst viel später entdeckte man, dass viele Azofarbstoffe gesundheitsgefährlich und vor allem krebsauslösend waren – und noch länger dauerte es, bis ihr weitgehend ungezügelter Einsatz als Lebensmittelfarbstoffe eingedämmt wurde. Ein bekannter Fall ist das Buttergelb: Um 1930 wurden offenkundig, dass es hochgradig krebsauslösend ist, aber noch in den 1950er Jahren färbte es Butter und Margarine gelb.

Heute sind die meisten der damaligen Azofarbstoffe für Lebensmittel nicht mehr zugelassen. Diejenigen, die heute vor allem noch Süßigkeiten färben dürfen, gelten als vergleichsweise harmlos. Viele von ihnen sind wasserlöslich und sollen nach dem Verzehr schnell aus dem menschlichen Körper ausgeschieden werden.
Dennoch haben viele Azofarbstoffe noch immer einen schlechten Ruf. Sie stehen unter Verdacht, Allergien und Pseudoallergien auszulösen. Auch am hyperkinetischem Syndrom (Zappelphillip) sollen sie beteiligt sein.

Azofarbstoffe gehören zu den synthetischen Farbstoffen. Sie können allergische Reaktionen auslösen. Trotz dieser Bedenken sind in Deutschland sieben Azofarbstoffe für Lebensmittel zugelassen:
E102, Tartrazin
E110, Sunsetgelb FCF, Gelborange S
E122, Azorubin, Carmoisin
E123, Amaranth
E124a, Ponceau 4R, Cochenillerot A
E151, Brillantschwarz BN, Schwarz PN
E180, Litholrubin BK
Weitere von der EU neu zugelassene Azofarbstoffe:
E128, Rot 2G
E129, Allurarot AC
E154, Braun FK
E155, Braun HT
Bewertung: 5 toxikologisch bedenklich
Eintrag erstellt am: 26/11/04,

Babassuamide DEA

Ursprung: div. Quellen
Zweck: Fettkörper
Siehe Bildung von Nitrosaminen
Bewertung: 4 Siehe Bildung von Nitrosaminen
Eintrag erstellt am: 26/11/04, Letzte Änderung: 18/9/12
Bild Blutwurz

Blutwurz


Die Blutwurz ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist 10 bis 30 (5 bis 50) Zentimeter erreicht. Sie wächst aus einem kräftigen und kriechenden Rhizom, das einen Durchmesser von 1 bis 3 cm hat, verholzt und innen blutrot ist. Der aufrechte bis niederliegende Stängel ist oben mehrästig, beblättert und unterschiedlich behaart. Die lang gestielten Rosettenblätter sind dreiteilig (selten einzelne vier- bis fünfteilig), grob und gezähnt, im Gegensatz zu den sitzenden bis kurzgestielten Stängelblättern, die immer dreiteilig sind. Es sind drei bis fünf große Nebenblätter vorhanden, deshalb erscheinen die Laubblätter mehrteilig.


Blüte mit vier Kronblättern.Die auf langen Stielen einzeln in den Blattachseln entspringenden Blüten weisen einen Durchmesser von etwa 1 Zentimeter auf. Die Kelchblätter sind mehr oder weniger so lang wie Kronblätter. Die meist vier (zuweilen auch fünf oder sechs) gelben Kronblätter sind frei, verkehrt herzförmig und 4 bis 5 mm lang.

Die Blütezeit reicht von Mai bis Oktober. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten.
Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Blutwurz
Eintrag erstellt am: 11/7/13,

Branntweinmonopol


Das deutsche Branntweinmonopol beruht auf dem Gesetz über das Branntweinmonopol vom 08.04.1922 mit zahlreichen Änderungen. Zum Monopolgesetz sind im Verordnungsweg Ausführungsbestimmungen erlassen mit Anlagen, u. a. die Brennereiordnung und die inzwischen aufgehobene Branntweinverwertungsordnung. Die Ausführungsbestimmungen werden durch die von der Monopolverwaltung bekannt gemachten "Chemisch-Technischen Bestimmungen", die "Alkoholverordnung", die "Branntweinsteuerverordnung" sowie die Branntweinmonopolverordnung ergänzt.

Nach § 4 Branntweinmonopolgesetzes ist für die Verwaltung des Monopols die Bundesmonopolverwaltung für Branntwein (BMonV) zuständig. Die BMonV steht unter der Aufsicht des Bundesministeriums der Finanzen. Die BMonV besteht aus dem Bundesmonopolamt (BM0nA) und der Verwertungsstelle (VSt). An der Spitze der BMonV steht ein Präsident, der nach § 7 BranntwMonG die BMonV hei allen Rechtshandlungen und Rechtsstreitigkeiten zu vertreten hat.

Das BMonA hat im Wesentlichen die hoheitsrechtlichen Aufgaben der BMonV zu erfüllen. Die VSt führt die kaufmännischen Geschäfte der BMonV und hat ihren Sitz - ebenso wie das BMonA - in Offenbach am Main. Der Hauptverwaltung in Offenbach sind eine ganze Anzahl von Außenabteilungen angegliedert, die wiederum mit monopoleigenen Lagern sowie teilweise mit Reinigungsanstalten verbunden sind.

Der BMonV obliegt die Aufsicht in den von ihr selbst oder für ihre Rechnung betriebenen Reinigungsanstalten, Lagern und sonstigen Betrieben, in denen Branntwein gelagert, bearbeitet oder abgegeben wird (Monopolbetriebe), sowie die Erhebung und Verwaltung der Monopoleinnahmen und die Buchprüfung.

Das Branntweinmonopol ist seinem Inhalt nach eine "Marktordnung für Äthylalkohol mit agrar- und sozialpolitischen Zielsetzungen. Seiner Form nach ist es nach den Artikeln 105, 106 und 108 des Grundgesetzes ein Finanzmonopol. Aufgabe des Monopols ist es u. a., dem Staat Einnahmen zu verschaffen, wobei Haupteinnahmequelle die Branntweinsteuer ist. Neben den fiskalischen Aufgaben fördert die BMonV die Alkoholerzeugung insbesondere in den ländlichen Gebieten im Interesse der Hebung der Bodenkultur.

Das wirtschaftspolitische Ziel des Monopols besteht darin, die inländische Wirtschaft mengen- und sortenmäßig mit dem benötigten Agraralkohol zu einem angemessenen Preis zu versorgen.
Das deutsche Branntweinmonopol umfasst - z.T. eingeschränkt - die Übernahme des im Monopolgebiet hergestellten ablieferungspflichtigen Alkohols, die Einfuhr von hochprozentigem Alkohol aus Drittländern, die Reinigung von Alkohol sowie die Verwertung des übernommenen Alkohols durch Verkauf.

Monopolgebiet ist das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland ohne das Gebiet von Büsingen und ohne die Insel Helgoland. Nach § 4 der Branntweinmonopolverordnung ist die BMonV befugt, im Rahmen ihrer Zuständigkeit Verwaltungsvorschriften zur Auslegung und Anwendung des Gesetzes zu erlassen.

Das sozialpolitische Ziel des Monopols ist es, die zahlreich vorhandenen Klein- und Mittelbetriebe (Abfindungsbrennereien und Stoffbesitzer) durch gezielte Maßnahmen zu erhalten.

In Deutschland gibt es ca. 30.000 Abfindungsbrennereien und ca. 200 000 Stoffbesitzer, welche in ihren Bemühungen um den Erhalt von Kulturlandschaft und ihrer bäuerlichen Existenz, durch das Branntweinmonopolgesetz unterstützt werden.
Eintrag erstellt am: 28/6/13,

Brantwein


Der Begriff wird als Bezeichnung sehr unterschiedlicher Erzeugnisse gebraucht und ist somit mehrdeutig.
Es ist zu unterscheiden:

1. Branntwein im Sinne des Branntwein Monopol Gesetzes,
2. Branntwein als extraktarme Spirituose,
3. Branntwein laut VO (EWG) Nr. 1576/89 als Ergebnis der Destillation von Wein.

1. Weder im Branntwein Monopol Gesetzes noch in dessen Ausführungsverordnungen ist eine klare Begriffsbestimmung für Branntwein enthalten. Dem § 103a Branntwein Monopol Gesetzes ist zu entnehmen, was Branntwein nicht ist, nämlich Wein, Likörwein, weinhaltige und weinähnliche Getränke sowie alkoholhaltige Fruchtsaftaromen. Weiter noch gingen inzwischen aufgehobene Bestimmungen zu § 159a Branntwein Monopol Gesetzes und zu § 2 Ersatzsteuerordnung durch Ausschluss von Schaumwein und schaumweinähnlichen Getränken, Bier und bierähnlichen Getränken vom Branntweinhegriff.
Der Bundesfinanzhof hat im Urteil vom 22.3.1956 (Vz 76. S4 U) als Branntwein im Sinne des Monopolgesetzes solche Erzeugnisse angesehen, die - ohne Rücksicht auf Gewinnungsart und Aggregatzustand -Athylalkohol als wertbestimmenden Anteil enthalten, sofern nicht für das Erzeugnis, wie z. B. für Bier, Wein oder Schaumwein, besondere Bestimmungen gelten oder das Erzeugnis nach Sprach- und Handelsgebrauch nicht als Branntwein angesprochen werden kann. Er hat dementsprechend in einer Behandlung, durch die aus einem gezuckerten Obstwein mit etwa 14% Vol. Alkohol eine alkoholische Flüssigkeit von ausdruckslosem Geruch und Geschmack erhalten wurde, die trotz noch wahrnehmbarer Aromastoffe keine Obstweineigenart mehr besaß, eine anzumeldende Herstellung monopolpflichtigen Branntweins erblickt.

Branntwein im Sinne des Branntwein Monopol Gesetzes kann daher zusammenfassend als ein Erzeugnis beschrieben werden, das Äthylalkohol enthält, der nach dem Branntwein Monopol Gesetzes besteuert wird.

2. Die "Begriffsbestimmungen für Branntwein und Spirituosen" geben in Art. 13 folgende Definition:
Branntweine sind extraktfreie oder extraktarme Spirituosen mit oder ohne Geschmackszutaten. Hier wird der Begriff als Gegenpol zum Likör gebraucht.
Durch Art.1 ist klargestellt, dass der Branntwein auf destillativem Wege gewonnen sein muss und die Ausgangsrohstoffe der Landwirtschaft entstammen.

3. Durch die VO (EWG) Nr. 1576/89 wird die Bezeichnung Branntwein den Erzeugnissen vorbehalten, die durch Brennen von Wein oder Brennwein oder durch nochmalige Destillation der so gewonnenen Destillate hergestellt wurden. Die Abtriebsgrenze liegt in beiden Fällen unter 86% Vol. Der Gehalt an flüchtigen Nebenbestandteilen muss mindestens 125 g/hl r. A, an Methanol höchstens 200 g/hl r. A betragen. Der Mindestalkoholgehalt wurde auf 37,5% Vol. festgelegt.
Das Wort Branntwein bekommt damit seine ursprüngliche Bedeutung zurück; durch den in Artikel 5 der VO enthaltenen Bezeichnungsvorbehalt werden alle nicht der oben genannten Definition von Branntwein entsprechenden, aber so benannten Spirituosen umbenannt werden müssen.
Eintrag erstellt am: 28/6/13,

Cachaça


Cachaça (sprich: Kaschassa) ist seit Hunderten von Jahren in Brasilien bekannt. Diese Spirituose hat sich aber in den Vereinigten Staaten und in vielen Ländern Europas gut eingeführt.

Während Rum aus der Melasse und Abfällen des Zuckerrohres gewonnen wird, erfolgt die Herstellung des "Caninha" oder"Cachaça" aus dem ausgepressten Saft des Zuckerrohrs. Dieser Saft wird in Brasilien auch sehr viel als Erfrischungsgetränk verkauft. Der Verkäufer presst den Saft mit einer Walze vor den Augen der Kunden aus und serviert ihn frisch.

Die brasilianischen Landwirte, die Zuckerrohr anbauen, haben ihr Brennrecht. Die Destillation wird noch zum großen Teil in sehr primitiver Form durchgeführt. Man heizt unter freiem Himmel und offenem Holzfeuer die Kupferblase. Das Geistrohr wird meistens durch Ableitung eines Baches oder Teiches gekühlt. Als Wasserleitung wird oft gespaltener Bambus verwendet. In vielen Betrieben werden jedoch schon moderne Brennblasen gebraucht, und grössere Facendas (Güter) benützen kontinuierlich arbeitende Kolonnenapparate.

Ein kleiner Vorlauf von ca. 2 Liter wird ausgeschieden. Der Mittellauf soll im Durchschnitt 50% Vol. aufweisen. Sodann wird der Nachlauf wieder der nächstfolgenden Maische zugesetzt.

Da Zuckerrohr keine Frucht, sondern eine Pflanze ist, kann man den Cachaça nicht als Obstbrand bezeichnen, sondern als Pflanzenspirituose.
Eintrag erstellt am: 13/8/13,

Calvados


Calvados ist kontrollierte Ursprungsbezeichnung für den in der Normandie, der Bretagne und im Gebiet der Maine hergestellten Brand aus Apfelwein (frz. Cidre). Sicherlich kennt man schon seit vielen Jahrhunderten den Branntwein aus Apfelwein; die Bauern haben zu jeder Zeit mit großem Geschick die Früchte des Feldes zu gastronomischen Leckerbissen zu verarbeiten gewusst. In den Archiven wird Calvados jedoch erstmals 1553 erwähnt, und zwar benutzte man ihn damals auch als kostbare Arznei. Es war Gilles de Gouberville, ein großer Agronom und Gastronom, der in seinen Büchern überlieferte, dass er 1553 in einem kleinen Dorf am Ärmelkanal, LeMesnil-au-Val genannt, Cidre, also Apfelwein, destillierte. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts nahm der in der Normandie hergestellte Apfelbrand den Namen Calvados an, nach dem Departement, in dem am meisten erzeugt wurde.

Die ersten Vorschriften über Anpflanzung, Schnitt und Veredlung der ursprünglich in den genannten Gebieten in großer Zahl wild wachsenden Apfelbäume sowie über die Herstellung des Apfelweins gehen auf die Zeit Karls des Grossen zurück. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war der Markt des Calvados auf seine Herstellungsgebiete beschränkt. Erst durch die beiden Weltkriege wurde er im übrigen Frankreich und im Ausland bekannt. Er konnte sich jedoch zunächst auf dem Markt nicht richtig durchsetzen, da viele Destillate von minderer Qualität waren. Erst als sich die Kellereien, Brennereien, Anbauer und Händler zusammenschlossen, um eine Qualitätsverbesserung der Apfelweindestillate zu erreichen, wur-den diese Produkte 1942 dem Institut National des Appellations d'Origine unterstellt, das bis dahin nur für die Cognac- und Armagnac-Herstellung zuständig war. In den Folgejahren wurde die Calvados-gewinnung bezüglich Herkunft, Herstellung, Eigenschaften und Bezeichnung durch eine Reihe von Erlassen im Sinne einer Qualitätsverbesserung und Qualitätssicherung gesetzlich geregelt.

Apfelweinbrände gibt es - wie erwähnt - in der Bretagne, in der Normandie und im Maine, den drei westlichen Provinzen mit großer Cidre-Produktion. Calvados dürfen sich auf Grund des Gesetzes aus dem Jahr 1942 jedoch nur Cidre-Brände aus genau abgegrenzten Gebieten der Normandie nennen. Auch an die Destilliermethoden werden besondere Anforderungen gestellt. Das genannte Nationale Institut für die Ursprungsbezeichnungen, das die Grenzen 1942 absteckte und heute noch streng überwacht, unterscheidet zwischen zwei Calvados-Arten, zwischen dem
a) Calvados mit reglementierter Ursprungsbezeichnung (Appellation d'Origine Reglementee) und dem
b) Calvados mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung (Appellation d'Origine Controlee).

Zu a) Diese gesetzlich geregelte Herkunftsbezeichnung darf nur für solche Erzeugnisse verwendet werden, die aus genau festgelegten Bezirken der Normandie stammen: Avranchin, Contentin, Mortainais, Calvados, Domfrontais, Vallee de l'Orne, Pays du Merlerault, Perche, Pays de la Risle, Pays de Bray. Bei der alleinigen Verwendung der Bezeichnung"Calvados" können die Erzeugnisse Destillate aus mehreren oder allen angeführten Bezirken, einschließlich des Pays d'Auge-Gebietes, enthalten.

Zu b) Diese kontrollierte Herkunftsbezeichnung l,,Calvados du Pays d'Auge") steht nur den Erzeugnissen zu, die in einem relativ kleinen Gebiet des Augetales hergestellt werden, wobei besondere Herstellungsbedingungen und Qualitätsanforderungen vorgeschrieben sind.

Eine weitere gesetzlich geregelte Herkunftsbezeichnung betrifft die Branntweine aus Apfel- und Birnenwein der übrigen Gebiete der Normandie, des Maines und der Bretagne. Sie dürfen die Bezeichnung Calvados nicht führen ("Eau-de-vie de Cidre").

Als Rohstoff für Calvados werden in der Regel Äpfel verwendet; es sind jedoch auch Birnen zugelassen (48 Sorten). Die Früchte sind für den Calvados überaus wichtig. Von ihnen hängt die Qualität des Cidre und damit letztlich auch die Qualität des Calvados ab. Die Früchte werden zerrieben oder zermahlen und der Saft durch Ablaufen lassen und durch Auspressen der vom genannten Institut anerkannten kontinuierlich oder diskontinuierlich arbeitenden Pressen gewonnen. Vor der Anwendung von Pressen muss das zerkleinerte Fruchtfleisch mindestens eine Stunde stehen. Die Saftgewinnung kann durch Mazeration (Auslaugen ohne Erwärmung) des Fruchtfleisches mit Wasser oder mit Saft der vorherigen Pressung erleichtert werden.

Die anschließende Gärung muss auf natürliche Weise erfolgen, was einen Zusatz von Reinzuchthefe nicht ausschließt. Die Gärung muss mindestens einen Monat betragen.

Die Destillation erfolgt mit Hilfe von Brennblasen, die traditionell mit Holz befeuert werden. Weil Holz den Geruchs- und Geschmacksstoffen des Calvados zuträglicher ist als Metall, tropft das Destillat auch aus hölzernen Abflussrohren. Der Apfelwein wird in einen mit einem abgerundeten Aufsatz bedeckten Kessel gegossen. Ein in eine Kühlschlange auslaufender Schwanenhals ermöglicht die Kondensierung des Dampfes. Die Destillation geht in zwei Stufen vor sich. Während der ersten Stufe wird das "petite eau" ("das kleine Wasser" oder der Rohbrand) gewonnen. Das ist ein leichter AIkohol von etwa 25% Vol., der mehrere Monate stehen bleibt und im Keller seine erste Alterung erfährt. In der zweiten Stufe wird das "petite eau" nachdestilliert. Hierbei bewähren sich Kunst und Erfahrung des Brennmeisters. Sorgfältig leitet er den zuerst gewonnenen Vorlauf ab, dessen zu stark betonter Geruch und Geschmack unerträglich wären. Ebenso sondert er den Nachlauf aus; die Destillation muss also rechtzeitig abgebrochen werden. Zwischen Vor- und Nachlauf gewinnt er den guten Branntwein, Herzstück genannt, der etwa 70% Vol. hat. Tropfen für Tropfen ist so das köstliche Produkt entstanden, das man Calvados nennt. Beim Austritt aus der Kühlschlange sieht er wie klarer Tau aus und ist von herbem, derbem Geschmack. Der hohe Alkoholgehalt erfährt eine Reduzierung auf 55-60% Vol.

Lange Zeit kannte man nur diesen jungen, klaren Calvados. Es war früher allgemein üblich, nur die von der Familie nicht verbrauchten Mengen Cidre zu destillieren, um die Fässer für die neue Ernte zu leeren. Und dieser Branntwein wurde auch nur von den Normannen und Bretonen getrunken, den Bewohnern feuchter Landstriche, die die Wärme eines "gespritzten Kaffees" oder eines kräftigen Schlucks aus dem kleinen Schnapsglas schätzten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts breitete sich dieses stärkende und anregende Getränk auch in den Industriezonen aus, wo ein "Cafe-Calva", ein mit Calvados vermischter Kaffee, zur täglichen Gewohnheit vor Beginn der Frühschicht wurde. Damals hatte die Landbevölkerung jedoch schon den anderen Calvados entdeckt, den längere Zeit gelagerten, den weichen, bernsteinfarbenen Branntwein.

Die Reifung erhält man, wenn das Destillat längere Zeit in Eichenfässern aus dem Limousin lagert. So geschieht es in der Charente auch mit dem Cognac. Der Calvados reift zwar weniger schnell als der Cognac und braucht noch mehr Sorgfalt und Zeit, aber dank dieser Sorgfalt und dieses Zeitaufwandes entwickelt er ein Aroma, welches ihn unter die größten französischen Spirituosen einreiht. Die Fässer müssen bei kühler, konstanterTemperatur(12-14°C) lagern. Durch die Porosität des harten und an Gerbsäure reichen Eichenholzes vereinigt sich der Calvados langsam mit dem Sauerstoff der Luft und gewinnt seine schöne, warme Bernsteinfarbe.

Außerdem hat er etwa 20% Vol. verloren. Nach 8-12 Jahren, in Ausnahmefällen bis 15 Jahre, ist der Calvados auf dem Gipfel seines Geschmacks. Viele der Kenner vor Ort nehmen für sich in Anspruch: "Er sollte am besten acht Jahre alt sein, jedoch nicht älter als zehn Jahre, um den wahren Calvados-Geschmack, die gebrannte Seele des Apfels, noch in voller Schönheit genießen zu können". Während der Holzlagerung nimmt der Calvados eine hell- bis dunkelbraune Farbe an. In den Herstellungsvorschriften ist eine Färbung des Calvados mit Caramel oder Zuckerkulör nicht vorgesehen.

Zur Erzielung von Produkten mit eigenständigem Charakter und gleich bleibendem Qualitätsstandard werden Destillate verschiedener Reifungsart und Alterungsdauer sowie verschiedener Jahrgänge und Herkunft gemischt und häufig noch einmal einer mehrmonatigen Lagerung zur Harmonisierung unterworfen. Im Anschluss daran erfolgt die Herabsetzung des Alkoholgehalts auf 40-45% Vol. und die Abfüllung auf Flaschen. Jeder Calvados muss, bevor er in den Handel kommt, ein anonymes und strenges Examen der regionalen Prüfungskommission des bereits erwähnten Nationalen Instituts für die Ursprungsbezeichnungen bestehen.

Im Sinne des Art. 1 der Europäischen Begriffsbestimmungen ist Calvados ein "Brand aus Apfel- oder Birnenwein", der - durch ausschließliches Destillieren von Apfel - oder Birnenwein hergestellt wird, - zu weniger als 86% Vol. so destilliert wird, dass das Destillat das Aroma und den Geschmack des verwendeten Fruchtsaftes behält,

- einen Gehalt an flüchtigen Bestandteilen von 200 g/hl A oder mehr aufweisen muss und
- einen Höchstgehalt an Methanol von 1000 g/hl A aufweisen muss.
Abweichend von sonstigem Brand aus Apfel- oder Birnenwein beträgt der Mindestalkoholgehalt bei Calvados 40% Vol.
Eintrag erstellt am: 13/8/13,

Campari


Kaum eine Spirituose hat während der letzten fast fünf Jahrzehnte den bundesdeutschen Getränkemarkt so nachdrücklich beeinflusst wie Campari. Auf seinem Flaschenetikett steht - goldfarben und 4,5 cm groß - die Bezeichnung "Bitter", ohne jedoch ein Magenbitter zu sein.

Vor etwas mehr als 135 Jahren gelang Gaspare Campari in seinem Mailänder Cafe eine bahnbrechende "Erfindung". Er kreierte ein aromatisches Getränk aus Kräutern, Wurzeln und Früchten mit angenehm bitterer Note. Nicht von ungefähr taufte er die Mischung ganz im Stil der damaligen Zeit mit dem fremdländisch klingenden Namen "Holländischer Bitter". Diese Phantasiebezeichnung wurde von Konsumenten schnell auf "Bitter Campari" oder gar auf "Campari" reduziert.

Unter dem Namen seines Schöpfers erntete der Campari sehr schnell Ruhm. Gaspares Sohn David schuf ein modernes Unternehmen und ebnete mit seinem Motto "Einmalige Qualität und die unverwechselbare Persönlichkeit des Produktes" dem Campari den Weg zu einer internationalen Karriere. Mit der Gründung der Campari Export-lmport im Jahre 1943 wurde der Grundstein für die Ausweitung einer zunächst nur in Italien etablierten Marke in ein expansives Exportgeschäft gelegt. Heute wird Campari in über 26 Ländern im Lizenzverfahren produziert. Man kennt und schätzt Campari mit dem anregenden Bitterton mittlerweile in rund 180 Ländern. Deutschland ist nach dem Herstellungsland Italien das für Campari zweitwichtigste Absatzgebiet. 1960 wurden bundesweit 270.000 Flaschen verkauft, 1970 waren es bereits 1,3 Millionen. Mit rund 6 Mio. verkauften Flaschen im Jahr 1986, das waren 12. v.H. der weltweit verkauften Menge, konnte ein Netto-Umsatz von 72 Mio. DM erzielt werden. Campari mit relativ niedrigem Alkoholgehalt von 25% Vol. einerseits und exotischen Zutaten andererseits ist ein äußerst anpassungsfähiges Getränk. Nicht nur in den klassischen Kombinationen "on the rocks", "mit Soda", "mit Orange" oder "mit Sekt" ist er zu einem Synonym geworden für eine Trinkkultur eigener Prägung. Seine Vielseitigkeit fordert zum Mixen geradezu heraus. So hat es sich zum Beispiel gezeigt, dass Campari mit tropischen Säften und Zutaten ausgezeichnet harmoniert.
Eintrag erstellt am: 13/8/13,

Cassis


Cassis ist ein Fruchtsaftlikör (s.d.) aus dem Saft der schwarzen Johannisbeere. Der französische provinzielle Ausdruck "cassis" bezeichnet zunächst die schwarze Johannisbeere, sodann in Frankreich einen durch Ansetzen schwarzer Johannisbeeren mit Agraralkohol und Zucker gewonnenen Likör (Ratafia).

"Cassis de Dijon", "Cassis de Beaufort" sowie "Ratafia de Champagne" und "Ratafia catalana" sind geschützte Herkunftsangaben.

Ein Cassislikör kann als Cassiscreme bezeichnet werden, wenn er mindestens 400 g Zucker/Liter, berechnet als Invertzucker, enthält. Für Fruchtsaftliköre beträgt der Mindestalkoholgehalt allgemein 15% Vol.
Eintrag erstellt am: 13/8/13,

Chartreuse


Ein international bekannter Name unter den Kräuterlikören ist der französische Chartreuse.

Der Name kündigt bereits an, dass die Erfinder dieses schmackhaften Kräuterlikörs die Karthäusermönche waren. Der Marschall François d'Estrées, ein Waffenbruder Heinrichts IV., schenkte den Karthäusermönchen von Saint-Bruno, die sich im Grande-Chartreuse-Gebirge angesiedelt hatten, einst das Rezept eines Gesundheitselixiers. Der Marschall gehörte einer berühmten Familie an, aus der die schöne Gabriele, Herzogin von Beaufort und Geliebte Heinrichs IV., stammte oder François-Annibal, Marquis de Coeuvres, der Cayenne für Frankreich zurückeroberte. Die Mönche ließen sich jedoch Zeit, denn der grüne Chartreuse ist in seiner heutigen Vollendung erst seit 1735 bekannt. Der jüngere Bruder, der gelbe Chartreuse, wurde noch ein Jahrhundert später geboren.

Für den Chartreuse-Likör werden 130 verschiedene Heilkräuter und Würzpflanzen, wie Arnika, Angelika oder Thymian, Melisse, Muskat, Pfefferminz, Gewürznelke, Tannenknospe u. a. benötigt, die zum großen Teil aus dem bewaldeten Bergmassiv in der Nähe von Grenoble stammen. Nur drei Mönche des Klosters, das heute Saint-Pierre de Chartreuse heißt, kennen jeweils das Rezept. Sie arbeiten jeweils im Halbjahresturnus in ihrem Stammhaus in Frankreich. Nach der vorübergehenden Ausweisung des Karthäuserordens aus Frankreich wurde der Likör von den Mönchen in Tarragona in Spanien in altgewohnter Weise hergestellt. Dort (an der Küste südwestlich Barcelona) befindet sich heute die spanische Niederlassung.

Auch die für den Alkohol benötigten Weine werden von den Mönchen selbst angepflanzt. Der kräftige grüne Chartreuse, das "grüne Feuer", wurde 1832 während der Choleraepidemie in Frankreich als Heilmittel verwendet. Er soll außerdem verdauungsfördernd sein. Der gelbe Chartreuse ist süßer und milder. Beide reifen rund fünf Jahre in großen Eichenfässern zum exquisiten Bouquet heran.

Der Alkoholgehalt beträgt beim grünen Chartreuse 55% vol, bei der gelben Variante 43% Vol.
Eintrag erstellt am: 13/8/13,

Cognac


Cognac darf sich nur ein französischer Branntwein aus Wein bezeichnen, der sämtliche nach französischem Recht gestellten Anforderungen erfüllt.

Seit 1637 wird in Cognac dieser Weinbrand nach feststehenden Regeln gebrannt. Die Destillation hat sich in über 350 Jahren kaum geändert. Die Grenzen der Region sind durch ein Gesetz vom 1.5.1909 festgelegt worden. Deutschland musste in Art. 275 des Versailler Vertrages die Verpflichtung übernehmen, die Gesetzgebung und Rechtsprechung der alliierten und assoziierten Mächte über die Bezeichnung der in ihrem Gebiet gewonnenen Weine oder Spirituosen und über den Gebrauch der ihren Ländern entstammenden geografischen Bezeichnungen für solche Erzeugnisse zu beachten. Die Folge davon war entsprechend den französischen Wünschen die Änderung der Bezeichnungsvorschriften für Cognac durch Gesetz zur Änderung des Weingesetzes vom 1.2.1923 so dass Cognac wieder eine Herkunftsbezeichnung wurde und nur den französischen Erzeugnissen vorbehalten blieb die nach französischem Recht die Bezeichnung Cognac tragen dürfen. Dadurch sollte die deutsche Kognakherstellung ausgeschaltet und dem französischen Cognac ein großes Absatzgebiet gesichert werden. Deutschland hat später auf die Bezeichnung Kognak bzw. Cognac durch Beitritt zum Madrider Abkommen vom 21.3.1925 verzichtet.

Die Charente ist ein 355 km langer Fluss im Südwesten Frankreichs an dessen Ufer die heutigen Städte mit klangvollen Weinnamen wie Chateauneuf, Jarnac, Cognac, Saintes liegen. Erst im 14. Jahrhundert wurden in der Charente die ersten Brennereien aufgestellt. Das Weinbrennen kam erst im 17. Jahrhundert im großen Massstab in Fluss, als die flämischen Weinhändler im französisch-holländischen Krieg ihre Ware nicht mehr durch die Fronten brachten. Es waren die Römer, die die Stadt Cognac gründeten. Der Geburtsname wurde später zu lateinisch, "Coniacum". Im 12. Jahrhundert wurde es zu Cognac. Der gebrannte Wein, den man auf den Namen Cognac taufte, verdankt seine beachtliche Existenz der emsigen Arbeit vieler Winzer, die sich als Brenner und Getränkeköche betätigten. Die Rezeptur vervollständigte sich im Laufe von vielen Jahrzehnten.

Der Herstellungsbereich umfasst die beiden Departements Charente und Charente-Maritimel als Ausgangsrohstoff dient Wein, der ausschliesslich aus bestimmten weissen Rebsorten (Folle Blanchel Colombardl Saint Emilion) ohne jede Anreicherung gewonnen wurde. Man unterscheidet in der Charente innerhalb der abgegrenzten Anbauzone (région délimitée) verschiedene Cognacgrade:

Der "Grande fine Champagne", der beste Cognac stammt aus dem Zentrum. Je weiter man sich von der kalkhaltigen Erde um Cognac entfernt, desto geringere Qualität schöpft der Boden. Die Spitzenregion, ein schmaler Flussstreifen an der Charente und am Südufer im Ortsbereich von Cognac und Segonzac, das ist die "Grande Champagne". Darum legt sich wie ein Hufeisen die "Petite Champagne", mit den Orten Jonzac, Archiac und Jarnac. Ein Destillat aus 49% Petite- und 51% Grande Champagne Reblagen, darf immer noch als "Fine Champagne" verkauft werden, nicht als "Grande fine". An dritter Stelle rangiert ein kleiner im Nordwesten gelegener Flecken, "Borderies" mit dem "Fine Borderies". Um diese drei Kernländer legt sich ein innerer Ring, das "Fins Bois", mit Aigre im Norden, Angouleme im Osten und im Westen mit Saintes. Den äußeren Gebieten macht das "Bon Bois" aus. Mit Surgères in der Mitte schließt sich im Westen das "Bois Ordinaires" an. Der Küstenstrich und zwei versprengte Zipfel an der Girondemündung und ganz im Südosten enthalten die Reblagen des"Bois Communs" oder auch "à terroirs" genannt.

Der Herstellungsweg des Cognacs ist überaus langwierig. Schon bei der Weinbereitung wird die im Most angereicherte Hefe nicht ganz aus gegoren, wodurch das Destillat den typischen seifigweichen Geschmack erhält. Die Weinbrenner der Charente wenden bei der Destillation auch heute noch das einfache Verfahren des zweimaligen Brennens bei offenem Feuer an. Die erste Destillation, genannt Vorbrand, erbringt eine helle Flüssigkeit mit einem Alkoholgehalt von 25 bis 30% Vol. Sie wird von neuem gebrannt, wodurch die "bonne chauffe", eine klare und wohlriechende Flüssigkeit entsteht. Sie darf nur dann als Cognac bezeichnet werden, wenn ihr Alkoholgehalt nicht 72,4% Vol. überschreitet. Bei der zweiten Erhitzung kommt es den Weinbrennern nur auf das Mittelstück ("coeur") an. Der unerwünschte Vorlauf, aber auch der Nachlauf wird abgetrennt. Das Mittelstück, das Herz, ist bereits Cognac. Nach der zweiten Destillation fließt der Cognac als farblose Flüssigkeit aus dem Brenngerät.

Das wasserhelle Destillat wird anschließend in Holzfässern (ca. 350 Liter) gelagert. Zur Lagerung eignet sich am besten das 80-100jährige Holz der Steineiche (Limousin-Eiche). Die alten Eichen - neben den Weinbergen - trotzen jedem Gewitter. Um den undurchdringlichen Walddschungel zu lichten, musste man die Wälder durchkämmen und Stammanhäufungen roden. Die gefällten Stämme lagerten jahrelang in der trockenen Sommerluft des Limousins (Hauptstadt: Limoges) und mumifizierten sich. Nach Jahren hatten sie ihre grüne Quellfähigkeit verloren und waren verarbeitungsfähiges Material geworden. Aus dem Holz nimmt der Cognac während der Lagerung Farb- und Geschmackstoffe auf, denen er seine goldgelbe Farbe und das Bouquet verdankt. Unter Umständen dauert das 40 und 50 Jahre. Über 50 Jahre reichert der Cognac auch im besten Fass sein Bukett nicht weiter an, sondern baut ab. Nachdem der Cognac gealtert und ausgereift ist, werden häufig verschiedene Jahrgänge und Lagen gemischt (sog. Vermählung, frz. Mariage), um dem Geschmack des Cognacs die vollendete Feinheit zu geben.

Die Mindestlagerdauer beträgt 30 Monate, eine darüber hinausgehende Alterung kann durch zusätzliche Angaben in der Etikettierung kenntlich gemacht werden. Das Herabsetzen auf Trinkstärke erfolgt mit destilliertem Wasser, der Zusatz von Zucker und Zuckerkulör ist erlaubt. Der Alkoholgehalt beträgt mindestens 40% Vol. Die Mindestreifezeiten betragen für einen Cognac mit der Bezeichnung (drei Sterne) 1 Jahr, VSOP ("very superior old pale") 4 Jahre, Vieille Reserve oder Napoleon 5 Jahre. Die Europäischen Begriffsbestimmungen bestimmen, dass eine Reifezeit nur angegeben werden darf, wenn sie den jüngsten alkoholischen Bestandteil betrifft und wenn das Erzeugnis - wie beim Cognac - unter Steuerkontrolle oder unter einer gleichwertige Garantien bietenden Kontrolle gelagert wird. Über sämtliche Arbeitsvorgänge des Cognacs, von der Reife der nur für die Herstellung zugelassenen Weine aus der Charente bis hin zur Auslieferung an den Handel wacht der französische Staat in Form des dem Finanzministerium unterstellten "Bureau National Interprofessionel du Cognac" (BNIC).
Eintrag erstellt am: 13/8/13,

Cointreau


Bei Cointreau handelt es sich um einen begehrten französischen Likör, der besonders bei Konsumenten in der Bundesrepublik Anklang gefunden hat. Er ist nicht klösterlicher Herkunft.

Es war um die Mitte des vorigen Jahrhunderts, als dieser Likör Furore machte und zwar nicht nur in Frankreich selbst. Auf allen internationalen Messen wurde der 40prozentige Cointreau-Likör schon präsentiert (über 60 Goldmedaillen). In weit über 200 Länder wird er heute abgesetzt. In vielen Ländern bestehen heute eigene Niederlassungen.

Der Cointreau-Likör wird seiner Art nach als herb und curaçaoartig bezeichnet. Er ist in Angers an der Loire, dem südwestfranzösischen Tal, das für seine Schlösser berühmt ist, geboren. Die Destillerie wird von der Famille Cointreau seit 1827 in sechster Generation betrieben. Destilliert wird er aus Schalen von grünen und bitteren Orangen sowie aus geheimen Kräuterzutaten. Die Orangen werden importiert aus den Antillen sowie aus Marokko und Spanien. Die Schalen werden mit Sorgfalt von der weißen Innenhaut abgelöst und danach nach einem alten Familienrezept destilliert. Das Destillat wird mit Zuckersirup vermengt und die Mischung wird in der Folge über längere Zeit bis zur Erreichung ihres Reifegrades gelagert.
Eintrag erstellt am: 13/8/13,

Curaçao


Die Curaçao ist eine Abart der Pomeranze und hat eine grüne Schale. Die Curaçaofrucht besitzt ein noch ausgeprägteres, herb bitteres Aroma als die Stammfrucht, die Pomeranze selbst.

Curaçaolikör verdankt seinen Geschmack und sein Aroma der Schale der Frucht, die früher nur auf der westindischen Insel Curacao (Kleine Antillen in der Karibik vor der Küste Venezuelas) wuchs. Heute werden diese Früchte auch in anderen Gebieten, darunter in Südeuropa, angebaut.

Man unterscheidet den blauen und weißen Curaçao. Der blaue Curaçao-Likör (34% Vol.) gilt als der Mixlikör schlechthin, denn er gibt Cocktails und Longdrinks einen Hauch von Exotik. Die häufig auf Flaschen mit Curaçao befindlichen Bezeichnungen "Sec" oder "Triple Sec" verbürgen einen grösseren Gehalt von Alkohol-Volumenprozenten.

Curaçao ist eine Gattungsbezeichnung. In den früheren deutschen Begriffsbestimmungen für Spirituosen ist dies eine zusammenfassende Bezeichnung für Gruppen von Spirituosen, die in Geschmacksrichtung und Zusammensetzung weitgehend übereinstimmen. Eine Reihe von Gattungsbezeichnungen sind aus den Herkunftsbezeichnungen hervorgegangen. In der Liste der Deutschen Begriffsbestimmungen ist auch "Curaçao" enthalten. Ein Curaçao muss also nicht notwendigerweise aus Curaçao stammen.
Eintrag erstellt am: 13/8/13,

Feinbrand


Feinbrand wird die in Vorlauf, Mittellauf und Nachlauf aufgeteilte Destillation des Rauhbrandes (siehe auch Rauhbrand R). Der Mittellaufanteil wird auch als "Herzstück" bezeichnet. Mit dem Feinbrand wird einerseits eine Verstärkung des Alkoholgehaltes und anderseits das Abscheiden von unerwünschten (Geschmacks-) Stoffen erreicht. Von 100 Liter Rauhbrand können bis zu 2,5 Liter Vorlauf ca. 30 Liter Mittellauf und bis zu 25 Liter Nachlauf abgetrennt werden; der der Rest ist der sog Blasenrückstand und kann bis zu 45 Liter betragen. Vor- und Nachlauf werden zu geschmacksneutralem sog. Neutralalkohol oder zu Franzbranntwein verarbeitet.
Eintrag erstellt am: 1/8/13,
Bild Felsenbirne

Felsenbirne


Zweck: Pflanze
Auffallend sind die weißen Blütenstände der Felsenbirne, die sich von April - Juni zeigen. Die Scheinfrüchte (die eigentliche Frucht steckt im Fruchtfleisch) sind purpurrot bis bläulich-schwarz. Die Blätter haben eine ovale Form und einige Arten zeigen eine schöne Herbstfärbung. Felsenbirnen wachsen als Sträucher oder als kleine Bäume, bis etwa 3 m hoch.

Standort und Verbreitung:
Die meisten Arten stammen aus Nordamerika, die Echte Felsenbirne (Amelanchier ovalis) wächst in unseren Breiten wild an steinigen Hängen und Felsen. Ansonsten wird die Felsenbirne gerne in Gärten, an Wegen und in Parkanlagen angepflanzt.

Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Die Felsenbirne gilt zwar gemeinhin als ungiftig, dennoch enthält sie in geringen Mengen Glycoside, vor allem in den Blättern und Samen. Unzerkaute Samen stellen keinerlei Gefahr dar. Vergiftungen sind ausgesprochen selten und verlaufen, wenn überhaupt, in Übelkeit sowie Magen-Darmbeschwerden.

Tiergiftig:
Die Beeren können bei Hundewelpen Magenbeschwerden auslösen, möglicherweise aber auch bei älteren Tieren.

Heilwirkung und Medizinische Anwendung:
Die Früchte der Echten Felsenbirne sind essbar und schmecken süß. Dies gilt aber nicht für alle Arten. Amelanchier utahensis (utahensis = aus Utah/USA stammend) wurde bei den Indianern und den ersten Siedlern als Wildfrucht gerne gesammelt. Ob die Felsenbirne auch in der Heilkunde eingesetzt wurde ist mir allerdings nicht bekannt.

Name:
Der deutsche Name kommt von ihrem bevorzugten Wuchsort. “Birne” wurde sie genannt, weil der Baum gewisse Ähnlichkeit mit der Birne aufweist, allerdings gehört die Felsenbirne nicht zur gleichen Gattung wie unsere Garten-Birne.
Eintrag erstellt am: 2/7/13,

Fleur de Sel


Die Blume des Salzes: Ein aus Meersalz gewonnenes Salz.
Unter untenstehedem Link ahben wir dieser Spezialität eine eigene Seite gewidmet.
Link: /Infos/Flor-de-Sal/
Eintrag erstellt am: 26/7/13,
Bild Haferpflaume

Haferpflaume


Haferpflaume, auch ´Krete´ / ´Kricke´ oder Kriechenplfaume genannt.
Bei der Krete, auch Haferpflaume genannt, handelt es sich um die sogenannte „Urpflaume“.
Diese wird oft als Mutter vieler Pflaumensorten bezeichnet.
Ihr Wuchscharakter ähnelt der Wildpflaume, sie kann aber z.B. auch als Halb- oder Hochstamm erzogen werden.
Frucht: Kleine runde Frucht, dunkellila mit feinem milchigen Schalenbelag.
Kleiner, bis zur Reife festsitzender Stiel. Fruchtfleisch mit gelblich-grüner Farbe, sehr saftig, kleiner festsitzender Stein.
Der Geschmack ist bei Vollreife intensiv, mit einer typischen Fruchtwürze und ausreichendem Zuckergehalt. Die Krete ist sehr robust im Wuchs und in der Frucht.
Verwertet kann diese tolle Obstart zu leckeren Muus-, Gelee-, Saftgerichten, aber auch zu hervorragenden Bränden.
Reifezeit: Mitte Oktober.
Eintrag erstellt am: 26/7/13, Letzte Änderung: 26/7/13

Hefebrand


Aus frischer Weinhefe lassen sich ganz hervorragende aromatische Spirituosen erzielen. Leider lässt oft die Qualität zu wünschen übrig, weil nicht frische Hefe verarbeitet wurde. Die Hefen sind praktisch nicht lagerfähig und verderben sehr schnell, ins besonders dann, wenn sie nicht kühl gelagert werden können.

Hefebrand ist ­weil ohne jeden Blausäureanteil ­ als Magenschnaps sehr beliebt und bekömmlich. Er ist als Digestiv wirkungsvoller als ein Steinobstschnaps. Das Brennen von Weinhefe geht indes von Jahr zu Jahr zurück, weil bei der modernen Weinbereitung relativ wenig Hefe anfällt. Um die Weinausbeute zu erhöhen, werden die Hefen ausgepresst oder beim Separieren des Weines ausgeschieden. Der zum Brennen wenig ergiebige Hefekuchen wird nach diesem Vorgang ausgespült und fließt ungenutzt ab. In ausgesprochenen Weingegenden wird ­ zwar mit abnehmender Tendenz ­ auch relativ viel Hefenschnaps gebrannt und meist auch selbst getrunken. Weinhefebrand ist sehr empfindlich. Er enthält viele ätherische Öle und wird bei Lagerung in kühler Umgebung milchig trüb. Die Trübung nimmt mit sinkendem Alkoholgehalt zu. Hefebrand, der unter 50% Vol. eingestellt ist, muss speziell behandelt und vor allem entölt werden. Allerdings hat ein derart "zahmes" Produkt nicht mehr der ausgeprägten Hefegeschmack und zeigt kaum die erhoffte Wirkung als Verdauungsschnaps. Auch hier zählen die Prozente.

Nach den Europäischen Begriffsbestimmungen VO (EWG) Nr. 1576/89 i.V. mit VO (EWG) Nr. 1180/91 ist Hefebrand eine aus Weintrub oder Fruchttrub gewonnene Spirituose mit einem Alkoholgehalt von mindestens 38% Vol. Die Bezeichnung Hefebrand wird durch die Bezeichnung des verwendeten Ausgangsstoffes ergänzt und darf nur zusätzlich zur Verkehrsbezeichnung "Spirituose" bzw. "alkoholisches Getränk" verwendet werden. Weinhefebrand enthält ­ wie erwähnt ­ reichlich Weinhefeöle, die in der Hauptsache aus Estern von Fettsäuren mit 16 bzw. 18 Kohlenstoffatomen bestehen und wird meist mit einem Alkoholgehalt zwischen 45 und 50% Vol. in den Verkehr gebracht, um die Löslichkeit des Hefeöls zu gewährleisten.
Eintrag erstellt am: 1/8/13,

Hefebrand


Aus frischer Weinhefe lassen sich ganz hervorragende aromatische Spirituosen erzielen. Leider lässt oft die Qualität zu wünschen übrig, weil nicht frische Hefe verarbeitet wurde. Die Hefen sind praktisch nicht lagerfähig und verderben sehr schnell, ins besonders dann, wenn sie nicht kühl gelagert werden können.

Hefebrand ist ­weil ohne jeden Blausäureanteil ­ als Magenschnaps sehr beliebt und bekömmlich. Er ist als Digestiv wirkungsvoller als ein Steinobstschnaps. Das Brennen von Weinhefe geht indes von Jahr zu Jahr zurück, weil bei der modernen Weinbereitung relativ wenig Hefe anfällt. Um die Weinausbeute zu erhöhen, werden die Hefen ausgepresst oder beim Separieren des Weines ausgeschieden.
Der zum Brennen wenig ergiebige Hefekuchen wird nach diesem Vorgang ausgespült und fließt ungenutzt ab. In ausgesprochenen Weingegenden wird ­ zwar mit abnehmender Tendenz ­ auch relativ viel Hefenschnaps gebrannt und meist auch selbst getrunken. Weinhefebrand ist sehr empfindlich.
Er enthält viele ätherische Öle und wird bei Lagerung in kühler Umgebung milchig trüb. Die Trübung nimmt mit sinkendem Alkoholgehalt zu. Hefebrand, der unter 50% Vol. eingestellt ist, muss speziell behandelt und vor allem entölt werden. Allerdings hat ein derart "zahmes" Produkt nicht mehr der ausgeprägten Hefegeschmack und zeigt kaum die erhoffte Wirkung als Verdauungsschnaps. Auch hier zählen die Prozente.

Nach den Europäischen Begriffsbestimmungen VO (EWG) Nr. 1576/89 i.V. mit VO (EWG) Nr. 1180/91 ist Hefebrand eine aus ntrub oder Fruchttrub gewonnene Spirituose mit einem Alkoholgehalt von mindestens 38% Vol. Die Bezeichnung Hefebrand wird durch die Bezeichnung des verwendeten Ausgangsstoffes ergänzt und darf nur zusätzlich zur Verkehrsbezeichnung "Spirituose" bzw. "alkoholisches Getränk" verwendet werden. Weinhefebrand enthält ­ wie erwähnt ­ reichlich Weinhefeöle, die in der Hauptsache aus Estern von Fettsäuren mit 16 bzw. 18 Kohlenstoffatomen bestehen und wird meist mit einem Alkoholgehalt zwischen 45 und 50% Vol. in den Verkehr gebracht, um die Löslichkeit des Hefeöls zu gewährleisten.
Eintrag erstellt am: 27/6/13,

Herzstück (beim Brennen)


Als Herzstück wir auch der "Mittellauf" beim Feinbrandverfahren bezeichnet.

Siehe auch Feinbarnd (F)
Eintrag erstellt am: 1/8/13,

Himbeergeist


Himbeergeist zählt zu den aromareichsten Obstspirituosen.
Von allen "Geisten" hat mit Abstand der Himbeergeist, besonders aus Waldhimbeeren, die größte Bedeutung. Der Zuckergehalt der Himbeere ist mit 4,5 bis 6% so niedrig, dass die Herstellung einer Spirituose auf dem Gärungswege zu einem tragbaren Preis nicht möglich wäre. Deshalb haben bereits 1928 die Obstbranntweine aus zuckerarmen Früchten in den deutschen Begriffsbestimmungen ihren Platz gefunden. Bei den Geisten wird nämlich der Alkohol im Gegensatz zu anderen Früchten (z. B. Kirschen) nicht aus der jeweiligen Obst-oder Beerenart hergestellt, sondern man überzieht die unvergorenen Beeren mit Primasprit und destilliert das Gemisch.

Zur Verarbeitung von Himbeeren zu Himbeergeist verwendet man nur neutrale Gefässe wie glasierte Steinzeuggefäße oder neutrale Tanks. Die Himbeeren werden noch am Tag der Ernte überspritet oder zum späteren Ansetzen eingefroren. Die frischen, nicht angegorenen Früchte werden nach Möglichkeit gemahlen oder zerquetscht und in dichte Behälter mit Primasprit überzogen und gut gemischt. Bei mehrmaligem Nachfüllen sollten über die Früchtemenge und die Menge Primasprit genaue Aufzeichnungen geführt werden, damit am Ende das richtige Mischungsverhältnis stimmt.

Zu 1 kg Gartenhimbeeren gibt man 0,51 Alkohol und zu 1 kg Waldhimbeeren bis 0,71 Alkohol. Am Anfang gibt man mehr Alkohol ins Gefäß, um die Früchte nicht der Luft auszusetzen. Am sichersten ist die Verwendung von Primasprit. Dieser ist völlig neutral und frei von störenden
Substanzen und anderen höheren Alkoholen.

Eine längere Aufbewahrung des Ansatzes bis zum Brennen ist nicht erforderlich. Bereits nach wenigen Tagen kann destilliert werden. Das Brenngerät muss gut gereinigt sein.

Deshalb wird vorher ein Reinigungsabtrieb mit entsprechenden lösenden Mitteln durchgeführt. Um eine vollständige Entgeistung des Gemisches zu gewährleisten werden pro 100 Liter Ansatz noch 10 bis 20 I Wasser der Brennblase zugegeben. Der Brennmeister wird darauf achten, dass die aus der Blase aufsteigenden Dämpfe möglichst wenig abgekühlt (dephlegmiert) werden. Man erreicht dies dadurch, dass man im Dephlegmator ­ Kühler oberhalb der Kochböden ­ überhaupt nicht oder nur ganz schwach kühlt und zusätzlich, wenn möglich, von dreien noch einen Kochboden ausschaltet. Es erübrigt sich, einen Vorlauf abzuscheiden. Dagegen ist es für den Wohlgeschmack des Erzeugnisses wichtig, bei 35% Vol. den Mittellauf abzunehmen und den Nachlauf (halbliterweise) zu verkosten und zu entscheiden, ob noch etwas zum Mittellauf genommen werden kann. Im Nachlauf tritt häufig ein unerwünschter Geschmack auf, der einen guten Mittellauf erheblich beeinträchtigen würde. Der Primasprit zieht aus den Himbeeren das Aroma und dieses Aroma wird durch Destillation in das Fertigprodukt überführt.

Ein solches aus zuckerarmen Beerenfrüchten hergestelltes Erzeugnis wird nach den Europäischen Begriffsbestimmungen"Geist" unter Voranstellung des Namens der Frucht genannt.
Vorgeschrieben ist ferner die Verwendung von Äthylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs, d.h. ein hoch abgebranntes Erzeugnis von 96% Vol. und ohne feststellbaren Fremdgeschmack.

Während für einen Himbeergeist ohne geographische Angabe der Mindestalkoholgehalt 37,5% Vol. beträgt, muss der in der EG-Verordnung geschützte "Schwarzwälder Himbeergeist" mindestens 40% Vol. aufweisen. Diese geographische Angabe ist dem Himbeergeist vorbehalten, bei dem die Produktionsphase, in der sie ihren Charakter und ihre endgültigen Eigenschaften erhalten, in dem genannten geographischen Gebiet - also im Schwarzwald ­ stattgefunden hat.

Wer Korn oder Obstbrand mit frischen Himbeeren versetzt, nn dieses Erzeugnis nur als "Himbeer-Spirituose" in den Verkehr bringen. Zu verwenden sind allerdings 25 kg Früchte je 100 Liter Alkohol. Mindestalkoholgehalt 15% Vol.
Eintrag erstellt am: 27/6/13, Letzte Änderung: 27/6/13

Honiglikör


Das Nationalgetränk der alten Germanen war ohne Zweifel der aus Wasser und dem Honig von Waldbienen bestehende Met. Im Hauptwerk der germanischen Literatur "Edda" wird der Met genannt. Die Herstellung folgte in der Weise, dass man das Honigwasser sott, um die Gärung zu beschleunigen. Die Vergärung erfolgte in offenen Gefäßen. Etwa vom 7. Jahrhundert nach Chr. an wurde der Met unter Zusatz von würzenden Kräutern, vor allem Salbei, und etwas Hefe produziert.

Auch der von 64 v. Chr. bis 19 n. Chr. Iebende Straton von Amaseia am Pontus berichtet über die Metbereitung in Ägypten. Der Honigmet wurde an zahme Krokodile verfüttert.
Erst im 12. Jahrhundert erlitt das Ansehen von Met eine Änderung zugunsten von Wein und Bier. Parallel mit dieser Entwicklung lief die Entstehung und Ausbildung der Kräuterliköre, die sich aus den in den Klöstern Europas hergestellten "Elixieren" entwickelten. Mönche verschiedener Klöster befassten sich mit der Herstellung dieser Elixiere, denen nicht nur appetitanregende, stärkende und blutbildende Wirkungen zugeschrieben wurden, sondern die auch krampflösend, fiebervertreibend und damit lindernd und neu belebend auf Heilungsprozesse wirkten. Durch Zugaben von Honig wurden diese Kräutermixturen geschmacklich verfeinert, ihrem ureigentlichen Zweck entfremdet und gelangten dadurch von den Klöstern über Apotheken, Gasthäuser usw. bis zu ihrer seit Jahrhunderten bekannten Bedeutung als so genannte Kräuterliköre. Zur Bereitung des Honiglikörs eignen sich besonders der aromatische Heidehonig sowie der Lindenblütenhonig, ferner auch Akazien- und Rapshonig, weniger dagegen Tannenhonig.

Nach den deutschen Begriffsbestimmungen enthält ein Honiglikör mindestens 25 kg Bienenhonig, etwa 18 Liter in 100 Liter Likör. Der Mindestalkoholgehalt beträgt nach den Europäischen Begriffsbestimmungen 15% Vol. der jedoch in der Regel bei Honiglikör weit überschritten wird.

Die Herstellung eines blanken Honiglikörs gelingt am besten bei Verwendung von Schleuderhonig. Andere Honigqualitäten sind für diese Zwecke nicht geeignet, weil diese außer jenen Bestandteilen, die im Schleuderhonig eine Trübung verursachen können, wie Dextrine und Eiweiß, auch noch mehr oder weniger große Mengen von sonstigen Verunreinigungen wie Wabenteilchen, Blütenstaub usw. enthalten, die die ohnehin schon schwierige Filtration noch zusätzlich erschweren.

Wird ein Honiglikör für den Hausgebrauch bereitet, erwärmt man zunächst den Honig leicht. Dann verrührt man ihn intensiv mit dem Sprit bis zur restlosen Lösung und bewahrt ihn anschließend längere Zeit möglichst kalt auf.
Die kalte Lagerung hat den Zweck, allen Bestandteilen, die eine Trübung bzw. Nachtrübung nach der Filtration verursachen könnten, Gelegenheit zu geben, sich im Laufe der Zeit als Bodensatz abzuscheiden. Nach dieser Vorklärung kann der Likör dann vom eventuellen sich gebildeten Bodensatz vorsichtig abgezogen und von den feinsten Trübungsteilchen durch Filtration befreit werden. Wurde der Honiglikör mit Primasprit (96% Vol.) angesetzt, so ist nach der Entfernung des Bodensatzes noch die entsprechende Wassermenge unter starkem Rühren zuzugeben.
Eintrag erstellt am: 27/6/13,

INCI


Zweck: Deklaration von Kosmetik-Inhaltsstoffen
INCI = International Nomenclature of Cosmetic Ingredients
Die Deklaration der Bestandteile kosmetischer Mittel hat nach den gesetzlichen Bestimmungen (§ 5a, Abs. 4 KVO) mit sogenannten INCI-Namen zu erfolgen.
INCI steht fuer International Nomenclature Cosmetic Ingredient. Die Grundlage fuer diese Nomenklatur wurde von der amerikanischen Cosmetic, Toiletry and Fragrance Association (CTFA) gelegt, die Anfang der achtziger Jahre begann, Regeln zur einheitlichen Bezeichnung kosmetischer Rohstoffe zu formulieren.
Eintrag erstellt am: 26/11/04, Letzte Änderung: 18/9/12
Bild Mispel

Mispel


Die Echte Mispel (Mespilus germanica) ist in unseren Gärten heute ein eher seltener Gast. Noch vor hundert Jahren war das Obstgehölz in vielen Bauerngärten zu finden, doch dann geriet die Mispel fast völlig in Vergessenheit. Ihre Herkunft ist nicht eindeutig geklärt, vermutlich liegt ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet in Vorderasien. Im Orient kultivierte man die Mispel schon vor 3000 Jahren. Etwa 1000 Jahre später wurde sie schließlich von den Römern nach West- und Mitteleuropa gebracht.
Die Mispel gehört zur Familie der Rosengewächse und ist eng mit den Zwergmispeln (Cotoneaster), den Felsenbirnen (Amelanchier) und den Weißdornen (Crataegus) verwandt. Sie wächst baum- oder strauchartig, wird bis sechs Meter hoch und entwickelt im Alter eine weit ausladende Krone. Wilde Mispeln sind spärlich mit Dornen bewehrt, die meisten Kultursorten sind aber dornenlos. Ihre Blätter werden bis zu 15 Zentimeter lang und sind unterseits leicht behaart. Im Herbst verfärben sie sich von der Spitze her gelb mit unregelmäßigen roten und grünen Flecken, wobei der untere Teil länger grün bleibt. Die Mispel bringt Ende Mai bis Anfang Juni drei bis fünf Zentimeter große, weiße, apfelähnliche Blüten hervor. Sie sind wegen der späten Blütezeit kaum spätfrostgefährdet.
Gegen Ende Oktober, Anfang November werden schließlich die Früchte reif. Sie haben eine aufklaffende Fruchtspitze, an der man noch die fünf schmalen Kelchblätter erkennen kann. Ihre raue Schale färbt sich gelb- bis orangebraun. Zu diesem Zeitpunkt sind die Früchte allerdings steinhart und schmecken sehr herb. Erst durch Frosteinwirkung wird das Fruchtfleisch weich und angenehm säuerlich. Handelt es sich um sogenannte Wilde Mispeln, reichen kurze und milde Nachtfröste (ca. -3 °C) nicht aus. Wer nicht warten will, kann die Früchte trotzdem pflücken, für etwa vier Stunden in das Gefrierfach (-18 °C) legen und dann wieder auftauen lassen. Den meisten Kultursorten genügt auch weniger strenger Frost.
Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Mispel
Eintrag erstellt am: 1/7/13, Letzte Änderung: 1/7/13

Obstbrand, Obstbrände


Dass die Deutschen in zunehmendem Maße auf diese Produkte heimischer Destillierkunst zurückgreifen, hat natürlich auch die ausländischen Anbieter nicht ruhen lassen, und mittlerweile dürften Millionen Flaschen an ausländischen Obstbränden auf den deutschen Markt gelangen, teilweise als Flaschenware, teilweise als lose Ware mit anschließender Abfüllung in Deutschland.

Die ausländischen Obstbrände werden in erster Linie in den höheren Preissegmenten angeboten und sind, außerhalb der Gastronomie, vorwiegend in Spirituosen-Spezialgeschäften erhältlich. Die deutschen Produkte werden von diesen ausländischen Anbietern wohl nur geringfügig tangiert.
Das passt zu Erkenntnissen der Marktforscher, die die Freunde edler Destillate aus Kirschen, Zwetschgen, Pflaumen oder Mirabellen als besonders sorten- und markentreu charakterisieren. Die Verbraucher honorieren die Unternehmensphilosophie "Qualität in jeder Beziehung", nicht zuletzt auch über den Preis.

Obstbrand ist der Oberbegriff für Spirituosen; er umfasst auch die Begriffe "Obstler", "Obstwasser" und "Obstgeist" (vgl. Geiste bzw. Himbeergeist). Ein Obstbrand ist eine Spirituose, die ausschließlich durch alkoholische Gärung und Destillation der frischen, fleischigen Frucht oder des frischen Mostes dieser Frucht mit oder ohne Steine gewonnen wird. Der gesamte Alkohol muss aus der Vergärung der Frucht stammen. Ein Zusatz von Zucker ist also unzulässig.

Anders als in Deutschland war die Zugabe von Zucker zum fertigen Destillat in Frankreich, ebenso wie in Italien, Osterreich und der Schweiz, vor dem Inkrafttreten der Europäischen Spirituosenverordnung zulässig. Nach Ansicht der französischen Hersteller hat sich hieran durch das Europäische Recht nichts geändert. Demgegenüber war man in Deutschland der Ansicht, dass die europäischen Regelungen eine Zuckerung nicht zulassen, da bei der Produktdefinition der Obstbrände ausdrücklich gefordert wird, dass diese "ausschließlich durch alkoholische Gärung und Destillieren einer frischen fleischigen Frucht oder des frischen Mosts dieser Frucht" gewonnen wird. Inzwischen hat die Rechtsabteilung der Europäischen Union festgestellt, dass einen Zuckerung von Obstbränden grundsätzlich erlaubt ist und damit auch national festgelegt werden kann. Inzwischen hat auch Deutschland aufgrund der Konkurrenzfähigkeit eine Zuckerung von Obstbränden allerdings nur bis zu 10 Gramm je Liter Fertigspirituose erlaubt. In anderen Ländern wird bis zu 20 Gramm verwendet. Ausgeschlossen von der Zuckerung sind Obstbränden mit geographischen Angaben wie ein "Schwarzwälder Kirschwasser" oder ein "Durbacher Kirschwasser". Noch nicht erlaubt ist die Zuckerung von Weinhefe, Weintrester und Topinambur. Dies wird jedoch im Jahr 2003 erlaubt werden. Derzeit machen in Deutschland sehr wenige Anbieter von Obstbränden von der Möglichkeit der Zuckerung Gebrauch. Sie setzen auf Qualität ohne Zuckerzusatz.

Die Destillation bei Obstbränden muss so durchgeführt werden, dass das Destillat das Aroma und den Geschmack der verwendeten Frucht behält, weniger als 86% vol Alkohol und mindestens 200 g/hl A an flüchtigen Nebenbestandteilen aufweist.

Der Methanolgehalt wurde von der EU-Kommission 1989 auf höchstens 1000 g/hl festgelegt. 1990 wurde dieser Grenzwert angehoben auf 1500 g/hl A, wenn der Obstbrand aus Pflaumen, Äpfeln, Mirabellen, Zwetschgen oder Sandbeeren hergestellt wird und dieser von den Erzeugern der Früchte in Destillationsbetrieben mit einer Jahresproduktion von höchstens 500 Liter A je Brand gewonnen wird. Kurz vor Jahresende 1995 wurde bekannt, dass sich der "Durchführungsausschuss für Spirituosen" bei der EU-Kommission nach äußerst kontroversen Vorverhandlungen geeinigt: hat, den Methanolhöchstgehalt für Brände aus Pflaumen, Mirabellen, Zwetschgen, Äpfeln und Birnen abzusenken.

Als weiteres Kriterium für Obstbrände sei genannt:
Steinobst darf höchstens 10 g/hl A an Blausäure enthalten.
Die so definierte Spirituose wird unter Voranstellung des Namens der verwendeten Frucht bezeichnet. Es gibt somit Bezeichnungen wie Kirschbrand, Apfelbrand, Brand aus Birnen, Pflaumenbrand oder Slibowitz (s.d.), Mirabellenwasser usw. Kirschwasser kann auch einfach als Kirsch bezeichnet werden.
Die Möglichkeit, nur den Namen der Frucht als Verkehrsbezeichnung zu verwenden, besteht außer für Kirsch für folgende Früchte: Mirabellen, Pflaume, Zwetschgen, Erdbeerbaumfrüchte, Apfel "Golden Delicious" und Williams.
Eine Irreführung des Verbrauchers muss jedoch ausgeschlossen sein und im Zweifelsfalle muss die Deklaration durch den Oberbegriff Obstbrand ergänzt werden oder es ist eine Erläuterung beizugeben.

Die Bezeichnung "Obstbrand" ist Erzeugnissen vorbehalten, die aus mehreren Obstarten destilliert sind, wobei die einzelnen Obstarten in absteigender Reihenfolge der verwendeten Mengen zusätzlich benannt werden können, z. B. "Obstbrand aus Äpfeln und Birnen". Bei Tresterbrand wäre die Bezeichnung "Tresterbrand aus ...Trester, wenn nur eine Obstsorte verwendet wurde. "Obsttresterbrand" ist die richtige Bezeichnung bei Verwendung mehrerer Obstsorten.
Werden Weintrester gebrannt, genügt die Bezeichnung "Tresterbrand" oder auch einfach "Trester".

Beerenfrüchte, frisch oder teilweise vergoren und mit Alkohol versetzt, liefern ein Destillat, das unter Voranstellung des Namens der Frucht als "Brand" bezeichnet werden kann, wenn auf 100 kg Früchte höchstens 20 Liter Anzugesetzt sind. Zur Vermeidung von Verwechslungen mit "Bränden" ohne Fremdalkoholzusatz wird auf dem Etikett die Angabe verlangt: "Durch Einmaischen und Destillieren gewonnen". Werden ganze, nicht vergorene Früchte mit Neutralalkohol angesetzt und destilliert, so muss anstelle der Bezeichnung "-brand" die Bezeichnung "-geist" treten.

Der Mindestalkoholgehalt beträgt bei Obst- und Tresterbränden 37,5% Vol. Bei Spirituosen mit einer geschützten Herkunftsbezeichnung beträgt die Mindestalkoholstärke 40% Vol. Geschützt sind: Schwarzwälde Kirschwasser, Himbeergeist, Mirabellenwasser, Williamsbirne, Zwetschgenwasser, außerdem Fränkisches Zwetschgenwasser, Fränkisches Kirschwasser, Fränkischer Obstler.

Obstbrände dürfen nicht verwechselt werden mit dem Begriff "Obstspirituose". Hierzu werden Früchte mit Agraralkohol, Destillaten landwirtschaftlichen Ursprungs oder auch Bränden aus Früchten eingemaischt. Vorgeschrieben sind mindestens 5 kg Früchte auf 20 Liter A. Dieser Spirituose können Aromastoffe und Extrakte zugesetzt werden, die nicht von der Frucht herrühren. Der charakteristische Geschmack der verarbeiteten Frucht darf aber nicht verloren gehen.
Solche Produkte werden als "Spirituose" unter Voranstellung des Namens der verwendeten Frucht bezeichnet. Bei einer solchen Obstspirituose beträgt der Mindestalkoholgehalt nur 25% Vol.
Eintrag erstellt am: 20/6/13, Letzte Änderung: 20/6/13

Öleuropein


Oleuropein - Gesundheit aus Olivenbaumblättern

Nicht nur im Öl der Oliven stecken eine Menge gesundheitsfördernder „Schätze". Auch in den Blättern des Olivenbaums haben französische Forscher hoch wirksame Antioxidanzien nachgewiesen.
Von Bedeutung ist insbesondere der Bitterstoff Oleuropein. Oleuropein befindet sich auch im Olivenöl, ist aber besonders konzentriert in den Blättern vorhanden. Der Olivenbaum stellt diese Substanz her, um sich beständig gegen Schäden durch Insekten, Pilze und Bakterien zu schützen. Sie erhöht somit die Abwehrkräfte des Baumes.
Öleuropein hemmt die Bildung entzündungsfördernder Stoffe und die Bildung von Blutgerinnseln. Es fördert die Durchblutung, schützt die Blutgefässe vor Verkalkung, verlangsamt die Alterungsprozesse und bringt unsere Abwehrkräfte in Schwung.

Olivenblattextrakte sind nicht nur eine wertvolle Nahrungsergänzung, sondern werden auch in Hautpflegprodukten verarbeitet. Besonders geschätzt werden die straffenden, rückfettenden und hautglättenden Eigenschaften von Gesichts- und Körpercremes mit Olivenblattextrakten.
Eintrag erstellt am: 18/3/13,

Rossler - siehe Topinambur


Rossler ist eine in Baden gebräuchlicher Name für die Topinamburpflanze
Link: /Glossar/index.cfm?ID=49
Eintrag erstellt am: 1/7/13,
Bild Rucola oder Rauke

Rucola oder Rauke


Im deutschsprachigen Raum ursprünglich als Rauke bekannt, aber in Vergessenheit geraten, wurden die Pflanzen unter ihrem italienischen Namen bei uns wieder populär.
Als Rucola (auch Rukola, Rauke) werden verschiedene Pflanzenarten aus der Familie der Kreuzblütengewächse gehandelt.
Rucola wird hauptsächlich als Salatpflanze angebaut.
Für die Nutzung als Salat werden die grundständigen Blätter vor Austrieb des Stängels geerntet. Wegen ihres intensiven, an Kresse und Walnüsse erinnernden Geschmacks wird Rucola meist nur als Würzmittel Salaten zugemischt. Rucola findet als würzender Zusatz aber auch zahlreiche andere Verwendungen, zum Beispiel in Nudelgerichten, Risotto, Suppen, Ragouts und Pesto. Auch auf Pizzen wird Rucola als würzender Belag verwendet.
Die Beimischung dieser Pflanzen in grünen Salat ist besonders typisch für die Toskana; von dort stammt auch die Bezeichnung Rucola (in anderen Regionen Italiens wird sie auch anders bezeichnet, zum Beispiel Ruchetta oder Rughetta). Rucola verleiht dem Salat einen würzigen Geschmack.
In Deutschland ist Rucola zwischen April und September aus regionalem Anbau erhältlich.
Rucola hat einen hohen Gehalt an Senfölen (Isothiocyanate gebunden in Form von Senfölglykosiden). Diese sind bestimmend für den scharfen, aromatischen und leicht bitteren Geschmack, der dem von Rettich und Gartenkresse ähnelt.
Wie Proben des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit haben ergeben, dass Rucola Ähnlich wie Spinat oder Blattsalate unter bestimmten Umständen (unter anderem bei unsachgemäßer Düngung) Nitrate in besonderem Maße anreichern kann.
Auf Grund seines sehr hohen Jodgehalts soll Rucola beiPersonen mit Schilddrüsenproblemen bewusst eingesetzt werden.
Positiv an Rucola ist der hohe Gehalt an Glucosinolaten, Beta-Carotin und Folsäure.
Eintrag erstellt am: 20/6/13, Letzte Änderung: 20/6/13
Bild Speierling

Speierling


Kurze Beschreibung des Baumes „SPEIERLING“
Der Speierling war in Deutschland in seiner Existenz bedroht, da die natürliche Verjüngung nicht mehr ausreichend stattfindet. Ab 1980 rasch zunehmende Nachzuchtbemühungen der deutschen Forstlichen Versuchsanstalten und einiger Baumschulen sowie die Wahl der Baumart zum „Baum des Jahres 1993“ leiteten eine wirksame Wiederbegründung ein.
Da der Speierling mit seinem extrem ausgeprägten Lichtbedürfnis in der Konkurrenz mit nahezu allen anderen Baumarten unterlegen ist, kommen für Anpflanzungen weniger der Waldbestand sondern mehr die Waldränder und der solitäre Einzelstand in Betracht. Hier im Freistand entwickelt der Baum bis 20 m breite Kronen, wird 15 bis 18 m hoch, ist gesund, mit einem Alter von über 150 Jahren ausgesprochen langlebig und erfreut im Herbst durch seine zahlreichen, leuchtend gelbroten Früchte und die gelbe Laubfärbung.
Die Früchte werden als Zusatz zum Äpfelwein genommen und ergeben dann den begehrten Speierlings-Äpfelwein. Man verwendet sie zum Brennen eines sehr guten Obstlers und auch für Marmeladen, Muse oder in Alkohol eingelegte Speierlings-Spezialitäten. In Italien werden die Früchte als Frischobst auf den Märkten (z.B. in Turin, Bologna oder Mailand) angeboten.

Standorte zur Speierlingspflanzung
In Deutschland liegen die sog. „natürlichen“ Verbreitungsgebiete vor allem in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz. Nördlich der norddeutschen Mittelgebirge kommt er von Natur aus nicht mehr vor.
Der Speierling gedeiht im „Weinbauklima“ auf eher trockenen und wechseltrockenen, nährstoffreichen Standorten. Er meidet staufeuchte und arme Böden. Die Baumart gedeiht auf einem breiten Spektrum von Standorten als Solitär, also als einzeln stehender Baum. In Parks und Obstgärten gibt es nur wenige Einschränkungen: Die Art braucht viel Platz (20 x 20 m), und meidet sandige oder feuchte Standorte.
Fast alle Waldstandorte, auf denen die Elsbeere (Sorbus torminalis) vorkommt, sind auch für die ganz nah verwandte Art Speierling geeignet. Falls Pflanzungen im Wald geplant werden, sollte unbedingt das zuständige Forstamt beratend zugezogen werden.

Beschaffung von Pflanzen und deren Beschaffenheit
In den auf die Speierlingsnachzucht spezialisierten Baumschulen (Bezugsquellen am Ende des Blattes) wird Saatgut von gutwüchsigen und vitalen Mutterbäumen verwendet. In einer Reihe von forstlichen Versuchsanlagen der deutschen Bundesländer wird die Eignung verschiedener Mutterbäume für die Nachzucht überprüft. Demnächst wird auch Saatgut aus diesen Anlagen an Bedeutung gewinnen. Dabei haben sich jetzt bereits die Anzuchtziele für den Einsatz im forstlichen Bereich und im Obstbau getrennt.
Da immer wieder Verwechslungen der Sorbus-Arten in weniger erfahrenen Baumschulen vorkommen, achte man auf die kahlen, etwas klebrigen, grünbraunen Knospen des Speierlings, die sich deutlich von den schwarzbraunen, behaarten der Vogelbeere oder Eberesche unterscheiden.
Speierlingssämlinge erreichen im ersten Jahr (vom März bis zum Herbst) Höhen von 60 bis 120 cm. Am besten kauft man Speierlingssämlinge als Containerpflanzen mit einem kleinen Ballen.


Vor allem ältere Bäume, die „Speierlingsheister“ und „Hochstämme“, sollten unbedingt mit Ballen gepflanzt werden um das Anwachsen zu sichern.
Kleine, schwache und kränklich aussehende Pflanzen sollte man nicht nehmen. Sie können an Pilzkrankheiten leiden, erholen sich nur selten und gehen später oft ein.
Nur ein kleiner Kreis von Baumschulen bemüht sich erfolgreich um die Anzucht. Generell wird geraten, die wenigen benötigten Pflanzen oder Heister bei einer der spezialisierten Baumschulen zu kaufen. Wer dennoch aus selbst gesammelten Früchten und den darin enthaltenen Samen Speierlingspflanzen erziehen möchte, braucht ein spezielles Fachwissen. Zu dem Buch „Der Speierling“ findet sich am Ende des Blattes ein Hinweis.

Will man keine Bäume mit hoch angesetzten, großen Kronen haben, sondern zielt auf die Obstgewinnung ab, sollte man veredelte bzw. gepfropfte Pflanzen von den Sorten bevorzugen, die früh und reich fruktifizieren und vor allem klein bleiben (z.B. von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veits-Höchheim). Ein Formschnitt wie bei Obstbaumarten ist dann ggf. erforderlich. Die zu entfernenden Äste sollte man nicht stärker als daumendick werden lassen und im Juni oberhalb des Ansatzwulstes abschneiden. Eine flache Aststellung bringt weniger Triebwachstum und eine stärkere Fruchtbildung durch bessere Belichtung.
Bei solitär stehenden Speierlingen in Parks und großen Gärten kann ein Erziehungsschnitt in den ersten 5 Jahren wie bei Obstgehölzen durchgeführt werden.
Bei den im Wald stehenden Speierlingen werden Ästungsmaßnahmen nicht empfohlen.

Pflanztechnik bei Speierlingen
Diese Hinweise gelten - wie das ganze Merkblatt - für eine gärtnerische Pflanzung einzelner Exemplare. Für den forstlichen Bereich gelten andere Ziele hinsichtlich der „Sorten“, deren Wachstum und der zugehörigen Pflanzmethoden sowie der Pflege.
Die Herbstpflanzung wird bei jungen Speierlingen bevorzugt. Durch die Winterfeuchte hat die Pflanze einen besseren Bodenschluß. Da die Wurzelaktivität schon Anfang März beginnt, haben die Pflanzen einen besseren Start im Frühjahr. Bei einer Frühjahrspflanzung ist gutes Angießen bzw. Einschlämmen wichtig.
Bei trockenen Wetterlagen des ersten und ggf. auch des zweiten Standsommers sollten die Pflanzen wiederholt gegossen werden. Danach, also von dritten Standjahr an, sind Speierlinge vergleichsweise unempfindlich gegen Trockenheit.
Bei Containerpflanzen ist man nicht so streng an die Pflanzzeiten gebunden, die bei wurzelnackten Pflanzen einzuhalten sind. Vor dem Pflanzen werden die Container abgenommen, nur bei Jungpflanzen werden die kleinen, bereits durchwurzelten Jiffy-Torftöpfe mit eingepflanzt. Da die von dem Containerballen ausgehende Durchwurzelung des angrenzenden Erdreichs einige Zeit erfordert, sollte in Dürrezeiten nach der Pflanzung mehrfach gegossen werden.

Generell werden Speierlinge sorgfältig und „gärtnerisch“ gepflanzt und danach das Erdreich gut gewässert. Unter gärtnerischer Pflanzung wird das Ausheben eines Pflanzloches in der Größe des dreifachen Ballendurchmessers und das Verfüllen mit Komposterde verstanden.
Bei einem starken Mäusebesatz ist ggf. von Pflanzungen abzusehen, sofern keine Kunststoffmanschetten am Wurzelansatz angebracht werden. Gute, aber nicht gesicherte Erfahrungen liegen zur Verwendung von eingegrabenen „Körben“ aus feinem Hühnerdraht vor, in die dann die Pflanze gesetzt wird. Als Hühnerdraht wird oft der verzinkte Maschendraht mit einer Maschenweite von maximal 11 mm bezeichnet.
In diese etwa 30 x 40 cm großen Körbe, die bis zum Stammfuß geschlossen sind, kommt der Wurzelballen des kleinen Baumes und kann von unterirdisch fressenden Mäusen nicht mehr erreicht werden. Da diese Technik sehr aufwändig ist und nicht vollständig sichert, wird sie auf Ausnahmen beschränkt bleiben.
Wurzel- und Pflanzschnitte sollten bei jungen Speierlingen nicht durchgeführt werden.

Schutzmaßnahmen und Pflege
Gute Speierlinge sind anfangs raschwüchsig und brauchen unbedingt einen stützenden Pfahl oder Bambusstab für den noch schwachen, schwankenden Trieb. Wildschutzspiralen sind ebenfalls geeignet.
Speierlinge sind sehr verbißgefährdet. Zur Abwehr gegen den Wildverbiß werden 1 m hohe und etwa 30-40 cm weite „Drahthosen“ am Pfahl befestigt. Drahthosen sind Röhren aus feinem Maschendraht (auch als Hühnerdraht oder Kaninchendraht bekannt), die Tiere fernhalten. Gegen Weidevieh und Rotwild müssen 2 m hoher Draht und 4 Pfähle für die im Durchmesser 1 m starke Drahthose genommen werden. Die Pfähle werden dabei am oberen Ende durch Hölzer fest verbunden um dem Gestell genügenden Halt zu geben. Ungeeignetes, zu hartes oder zu fest oder zu locker sitzendes Bindematerial kann Eintrittsstellen für Pilze verursachen. Chemische Schutzmaßnahmen werden außer bei der Pflanzenanzucht nicht empfohlen.
Für starke Pflanzen in Freilage nimmt man weiße Wuchshüllen, die gleichzeitig gegen den Verbiß schützen. Sie haben eigene, stabile, 150 cm lange und 1 cm starke Haltestäbe aus Baustahl, daher kann hier auf Pfähle verzichtet werden. Die Wuchshüllen müssen 5-10 cm hoch sorgfältig angehäufelt werden, um das Eindringen von Mäusen und starken Luftdurchzug zu verhindern. Der scharfe Oberrand soll durch Einschneiden der Außenkanten beweglich gemacht werden, um die Gefahr des Abscheuerns der durchwachsenen Pflanzen zu verhindern. Wuchshüllen müssen unbedingt regelmäßig kontrolliert werden und so lange stehen bleiben, bis die Jungpflanze eine Krone oberhalb der Wuchshülle gebildet hat und keine Stütze mehr benötigt. Guten Ergebnissen durch Einsatz von Wuchshüllen stehen auch weniger gute Erfahrungen durch Überhitzungen entgegen.
Es ist auf weiches, richtig sitzendes Bindematerial bei der Sicherung der Stämmchen hinzuweisen. Hartes, zu fest oder zu locker sitzendes Material kann die Rinde beschädigen und Eintrittsstellen für Pilzerkrankungen verursachen.
Neben den Mäusen und dem Wildverbiß sind auch Sträucher, sofern sie die jungen Speierlinge bedrängen, als Konkurrenz zu beachten und ggf. zu entfernen oder zurückzuschneiden.
In den ersten 2-3 Jahren bringt man junge Pflanzen sicher über die Gefahren durch Pilzerkrankungen hinweg, indem man unmittelbar vor dem Austrieb der Knospen den ganzen, dünnen Schaft rundum mit einem Breitbandfungizid (wie gegen den Apfelschorf) besprüht und das mit 3 weiteren Spritzungen in vierzehntägigem Abstand wiederholt. So bleibt der Schaft gesund und sauber und die Blätter haben keine Verfärbungen durch Pilze.

Quelle: Förderkreis Speierling
Eintrag erstellt am: 2/7/13,
Bild Topinambur

Topinambur


Topinambur (Helianthus tuberosus), gelegentlich auch Erdbirne (in Südbaden auch Ross-Erdäpfel genannt, weil die Topinambur an Pferden verfüttert wurden), Topinambur ist eine Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae) und zählt zur selben Gattung wie die Sonnenblume (Helianthus annuus). Mancherorts in Baden wird Topinambur auch nur als Erdapfel bezeichnet. Ebenso wie die Sonnenblume hat sie große Blätter und (allerdings kleine) kräftig-gelbe Blüten. Weitere Namen für die Topinambur sind: Erdartischocke, Erdschocke, Erdsonnenblume, Ewigkeitskartoffel, Indianerknolle, Jerusalemartischocke, Kleine Sonnenblume, Knollensonnenblume, Rosskartoffel, Zuckerkartoffel. Die Bezeichnung Erdbirne (Erdäpfel) wird in Süddeutschland, Österreich und in der Schweiz auch als Name für die Kartoffel verwendet.





Herkunft und Geschichte
Topinambur stammt aus Nord und Mittelamerika. Ihr ursprüngliches Gebiet wird in Mexiko vermutet. Sie gilt als Kulturpflanze der Indianer aus vorkolumbianscher Zeit .Überlebende einer Hungersnot unter französischen Auswanderern in Nordamerika schickten 1610 einige der unbekannten Kartoffel nach Europa . So kam sie auch 1612 in die „Hauptstadt der Küche nach Paris. Fälschlicherweise benannten die Franzosen die Indianerkartoffel nach einem Brasilianischen Indianerstamm, der zufällig gerade zu Besuch war: Topinambour.


Anbau und Ernte
Topinambur ist anspruchslos und stellt keine großen Anforderungen an seinen Standort. PH-Werte zwischen 6,0 und 7,5 sind am besten. Er wächst auf fast jedem Boden, ideal ist ein lockerer, leicht sandiger Boden. Staunässe wird aber gemieden. Auch klimatisch gedeiht die Pflanze von Nordeuropa bis weit in den Süden. Besonders geschätzt werden vollsonnige Standorte, Topinambur fühlt sich aber auch im Halbschatten wohl. Wenn ein neues Feld bepflanzt wird geschieht dies am besten im frühen Frühjahr (Februar-April oder im April. Der Pflanzabstand in der Reihe beträgt 30 bis 40 cm und der Reihenabstand 60 bis 80 cm. Die Knollen werden auf eine Tiefe von 10 bis 12 cm abgelegt. Es kann die gleiche Anbautechnik wie für Kartoffeln verwendet werden. Dazu werden die Reihen angehäufelt. Das verfrüht das Treiben der Knollen und erleichtert später das Aufnehmen der Knollen da sie erhöht liegen. Für ein Hektar werden je nach Knollengröße 1,2 bis 2 t Knollen benötigt. Das entspricht 0,2 kg/m². Die optimale Bestandsdichte beträgt 3 bis 5 Knollen/m². Topinambur benötigt vor allem zu Kulturbeginn Pflege durch Unkrautbekämpfung mittels jäten. Danach überwuchert und verdrängt die Pflanze Unkraut, sodass es keine ertragsmindernde Rolle mehr spielt. Sonst ist die Kultur in der Pflege anspruchslos. Topinambur wächst auch auf weniger nährstoffreichen Standorten. Der Ertrag ist jedoch mit zusätzlicher Düngung höher. Werden zusätzlich noch die Blüten entfernt, kann der Ertrag um 10-12 % gesteigert werden, wobei die Knollen im Mittel von 3,8 g auf 4,4 g größer wurden. Es sollte aber nicht die Pflanze an sich eingekürzt werden, was zu Minderertrag führt. Frühere Versuche aus Frankreich und Deutschland (vor 1949) zeigen einen hohen Kaliumbedarf.] Topinambur benötigt zum Aufwuchs (in kg/ha Reinnährstoff) 50 kg/N, 50 P2O5, 150 K2O. Der Nährstoffgehalt (= Nährstoffabfuhr durch Knollenernte) je dt Knolle beträgt 0,26 kg N, 0,14 kg P2O5, 0,62 K2O und 0,02 kg MgO. Der Hauptzuwachs der Knollen erstreckt sich von Juli bis Oktober. Geerntet wird von November an wenn die Pflanze eingezogen hat bis März/April vor dem Neuaustrieb der Knollen. Eingezogen hat die Pflanze wenn die Blätter abfallen. Dann werden die Stängel zur leichteren Ernte eingekürzt. Die Erträge betragen ca. 250 bis 600 dt/ha Knollen. Im Hausgarten sind Erträge von 2-3 kg/m² üblich. Im Gegensatz zu Kartoffeln verträgt die Topinamburknolle Frost. Jedoch nicht wenn sie geerntet ist. Darum braucht man bei der Ernte nur die gerade benötigte Menge auszugraben. Nach der Ernte verbleibt meist ein Teil der kleineren Knollen im Boden. Für die Ernte sind stärker ausgelegte Maschinen nötig, weil die Knollen stärker mit der Pflanze verwachsen sind als Kartoffeln. Dieser dient für die nächstjährige Kultur. Topinambur bleibt für einige Jahre am gleichen Standort und wird jährlich abgeerntet. Erfolgt ein Kulturwechsel, wird am besten Wiese angesät, die mehrmals im Jahr gemäht wird. Das bringt den Wuchs der Topinambur zum Erliegen und sie verschwindet aus der Kulturfläche.


Topinamburpflanze
Die mehrjährige krautige Topinamburpflanze wird bis zu drei Meter hoch. Der Trieb ist einjährig und stirbt im Herbst ab. Aus einer Topinambur Knolle bilden sich mehrere aufrechte Stängel. Die Stängel verzweigen sich. An diesen sitzen gestielte, eiförmige, raue Blätter. Diese werden sieben bis zehn Zentimeter breit und zwischen zehn und fünfundzwanzig Zentimeter lang. Stängel und Blatt sind rau und behaart. Topinambur ist eine Kurztagspflanze und blüht erst wenn eine bestimmte Tageslänge unterschritten wird. Die vier bis acht Zentimeter breiten, körbchenförmigen Blütenstände blühen im Zeitraum von August bis November. Sie sitzen in den Achseln der oberen Laubblätter. Die Zungen- und Röhrenblüten sind zwittrig. Als Frucht bilden die Blüten Achänen. Die Knollen entstehen an der Sprossbasis. Die Form ist birnen-, apfel- bis spindelförmig. Die Knollenhaut ist von beige über gelb bis rosa gefärbt. Das Fleisch der Knolle ist weiß. Die Knollen erreichen eine Größe, die Kartoffeln entspricht. Die Haut der Topinambur Knolle ist im Gegensatz zu Kartoffeln fein und dünn. Die Knollen ertragen Frost bis -30 °C, wobei der oberirdische Spross nur -5 °C aushält.


Vermehrung
Tobinambur wird vegetativ über Knollen vermehrt. Die Vermehrung über Samen ist wenig sinnvoll und wurde bereits durch Vilmorin auf Corsica versucht. Das Resultat war eine gelbe Sorte, die einen feineren Geschmack aber weniger Ertrag brachte. Wegen des späten Blütezeitpunkts reifen die Samen in Mitteleuropa normalerweise nicht aus, so dass die Pflanzen ganz auf vegetative Vermehrung über die Wurzelknollen angewiesen sind. Besonser hervorgetan mit der Züchtung hat sich in Deutschland Küppers, der die Topinambur-Saatzucht Niedersachsen gründete. Auch die Vermehrung mittels Meristemkultur ist aus Blättern gewonnenen Zellen zu Züchtungszwecken möglich. Die von Küppers gezüchteten Sorten sind bis heute zum Beispiel in Baden im Anbau. Da der Sortenschutz nach 25 Jahren abläuft und bereits 1970 ablief können seine Sorten frei nachgebaut werden. Weitergehende Züchtung findet praktisch nicht mehr statt. In Gouadeloupe existiert eine Sorte ('Navet de Jérusalem'), die unter dortigem Klima besonders schnell innerhalb 90 Tagen Knollen bildet.


Krankheiten und Schädlinge
Insgesamt wird Topinambur nur von wenigen Krankheiten und Schädlingen befallen, die selten ertragsmindernd sind. Fast jährlich ist Echter Mehltau und Alternaria anzutreffen aber nicht bekämpfungswürdig. Neben Mehltau kommt gelegentlich auch Rost vor. Wenn grossflächiger Anbau durchgeführt wird kann der Kankheits- und Schädlingsdruck steigen. Unter tropischen Bedingungen ist die Topinamburpflanze sehr empfindlich gegenüber der Becherpilz-Art Sclerotinia Sklerotinia führt zu vorzeitigem Welken der Pflanze und zum Faulen der Knolle. Deshalb sind Sklerotinia-empfindliche Vorkulturen wie Buschbohnen oder Kohlarten zu vermeiden. Unter europäischen Bedingungen sind auch Schweine und Wühlmäuse als Schädiger anzutreffen. Bei zu hohen Dünger- insbesondere Stickstoff-Gaben faulen die Topinamburknollen leichter, daher mit möglichst wenig Stickstoff düngen.

Topinambur in der Brennerei

Topinambur wird überwiegend in den badischen Erzeugungsgebieten sehr geschätzt, wo er vor allem in den bäuerlichen Kleinbrennereien zu Topinamburbranntwein verarbeitet wird. Dieser Topinamburschnaps duftet fruchtig und hat einen zwar intensiven aber angenehmen leicht erdigen Geschmack, der entfernt an Enzian erinnert. Dem Topinambur wird eine wohltuende Wirkung auf den Magen nachgesagt.
In Baden werden daher die Topinamburknollen fast ausschließlich zu einem Verdauungsschnaps, ebenfalls Topinamburbrannt, Topinamburschnaps, Topi oder auch Rossler (abgeleitet von Ross-Erdäpfel) genannt verarbeitet. Über 90 Prozent der in Deutschland gerodeten Topinamburknollen werden derzeit in Obstbrennereien zu Spirituosen verarbeitet.
Die Topinamburknollen sind bei Diabetikern in der Küche sehr beliebt, da sie zu 16 % aus Kohlenhydraten in Form des Mehrfachzuckers Inulin (nicht mit dem Hormon Insulin zu verwechseln!) bestehen.
Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Topinambur
Eintrag erstellt am: 1/7/13,
Bild Verdial oder Verdial-Olive

Verdial oder Verdial-Olive


Verdial ist eine Oliven-Sorte, die hauptsächlich in Extremadura und in Andalusien mit Schwerpunkt in der Provinz Málaga angebaut wird.
Zu besseren Unterscheidbarkeit, wird dem Namen Verdial oft noch der Ortsname angefügt, wie z.B. Aceite Verdial Periana als Olivenöl aus der Stadt bzw. Umgebung von Periana.
Das Öl der Verdial-Olive ist fruchtig-frisch, ohne jede Bitterkeit oder Schärfe und von relativ niedrigem Säuregehalt, deshalb sollte es, wie alle anderen hochwertigen Olivenöle, kühl und dunkel lagern.
Die Verdial-Olive eignet sich neben der Ölgewinnung auch sehr gut als Tafelolive. Durch ihren überdurchschnittlich hohen Ölgehalt von ca. 22% erzielt diese Olivensorte einen überdurchschnittlichen hohen Ölertrag.
Der angenehm fruchtige Geschmack macht das Verdial-Olivenöl besonders geeignet für Salate und kalte Platten, aber auch für Gazopacho, Bruscetta, Carpaccio und viele andere Kaltspeisen.
Natürlich aber auch zum pur genießen, oder einfach mit einem Stück Brot.
Eintrag erstellt am: 10/10/12, Letzte Änderung: 10/10/12

Weinbrand


Weinbrand ist ein durch Destillation von Wein gewonnener Branntwein. Die Mindestreifezeit in Eichenholzfässern beträgt für alte Weinbrände sechs Monate bzw. bei einem Fassungsvermögen von über 1000 Litern zwölf Monate.
Der Alkoholgehalt beträgt mindestens 36 % Vol.. Im internationalen Sprachgebrauch wird meist die Benennung Brandy verwendet.

Manche Weinbrände sind unter dem Namen ihres erkunftsgebiets bekannt, zum Beispiel Cognac, Armagnac oder Brandy de Jerez. Deutschland verpflichtete sich mit Ende des ersten Weltkrieges im Friedensvertrag von Versailles, sämtliche geschützten Ursprungsbezeichnungen zu respektieren.
Eintrag erstellt am: 1/7/13,
Bild Zibärtle - eine Pflaumeart

Zibärtle - eine Pflaumeart


Zibärtle ist die Bezeichnung für eine fast ausgestorbene und vergessene Wildpflaume, deren Größe ähnlich der Schlehe ist. Sie wachsen an buschigen, struppigen Bäumen, meist an steilen Hängen in den mittleren bis höheren Lagen des Schwarzwaldes.
Die Frucht hatte lange Zeit keine Bedeutung und geriet immer mehr in Vergessenheit. Erst durch das Destillieren der besonderen, aromareichen Zibarte schenkten gerade die Klein-Brennereien ihr wieder erhöhte Aufmerksamkeit und die Nachfrage durch die Edelbrand-Genießer und Kenner, förderte deren Ausbreitung und Anbau in den vergangenen Jahren.


Zibärtle blühen in einer hochweissen Farbe und das vergleichsweise früh zu Beginn der allgemeinen Blütezeit. Ihr Laub leuchtet im Spätsommer und Herbst dann intensiv gelb, während die Zibarten entweder kräftig dunkelblau oder in gelb leuchten, wenn sie zunehmend reif werden.


Der Geschmack des Zibärtle-Edelbrandes hat einen leicht herben, aber dennoch aromatischen Fruchtton, begleitet von einem leichten Mandelton. Hier entwicklen die Klein-Brenner individuelle Rezepturen, wie sie mit der Frucht vor und bei der Einmaischung umgehen, welche Anteile davon entsteint werden und wieviel von den Steinen wieder zurückgeführt werden. Mit diesen Nuancen spielen die anspruchsvollen Brenner und können so die differenzierten und detailreichen Aroma-Feinheiten herausarbeiten. Es gibt Brenner, die die Früchte sogar von Hand entsteinen, dann einmaischen, um anschliessend wieder einen reduzierten Teil der Maische zurückführen.

Ein Zibartenbrand ist eine sehr kostbare Spezialität und ist als soche auch überregional mittlerweile sehr bekannt bei den Schnaps-Liebhabern.

Kostbar deswegen, weil es die echten Zibärtle sehr rar und zudem sehr aufwändig zu ernten sind. Die Landwirte und Brenner müssen meist unter anstrengenden Bedingungen diese Frucht mühsam an Steilhängen in zum Teil engen Seitentälern im kalten Winter ernten, denn es sollte mindestens ein erster Frost erfolgt sein. Dann entfalten die gelben oder blauen Zibarten Ihr ganzes Aroma, wegen ihrer Bitterstoffe. Dies ist dann meist erst gegen Ende des Jahres, ab Oktober oder November und die Landwirte und Brennereien ernten mit viel Mühe die kleinen Zibarten von den stacheligenBäumen.

Die Ernte dieser kleinen, edlen Schwarzwald-Früchte erfordert also enorme Ausdauer bei nur sehr geringer Ausbeute, denn der Fruchtanteil ist im Verhältnis zum Stein sehr gering und somit sind sehr viele Zibarten notwendig, um einen so hochwertigen Edelbrand brennen zu können.

In Baden findet man das "Zibärtle" sehr oft auf den Karten der guten Gasthäuser. Bei den Klein-Brennern ist es oft die Schnaps-Spezialität, auf die sie besonders stolz sind und haben sehr oft hochwertige Auszeichnungen für Ihre Zibärtleschnäpse erhalten.

Dadurch sind die Preise pro Flasche oftmals sehr hoch; man kann dabei nicht von einem günstigen Schnaps sprechen.
Eintrag erstellt am: 1/7/13,

Zwetschgenbrand, Zwetschgenwasser


Eine Edelspirituose der Kategorie Obstbrand aus vergorenen Zwetschgen.
Anstelle der Bezeichnung Zwetschgenbrand kann auch die Bezeichnung Zwetschgenwasser treten.
Die Zwetschge (z. B. Hauszwetschge, Bühler Frühzwetschge, italienische Zwetschge) ist eine enge Verwandte der Pflaume.
Zwetschgen haben längliche, Pflaumen eher rundliche Früchte, doch gibt es Übergänge. Die wichtigsten Herstellungsgebiete von Zwetschgenwasser sind Süddeutschland, die Schweiz, Elsass, Lothringen und Jugoslawien.
Die elsässische Bezeichnung Quetsche ist in den französischen Sprachgebrauch übergegangen.
Fränkisches Zwetschgenwasser und Schwarzwälder Zwetschgenwasser sind geschützte geographische Herkunftsangaben.
Siehe auch Obstbrand (O)
Eintrag erstellt am: 20/6/13, Letzte Änderung: 20/6/13
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